WISO: Wie gut sind deutsche Azubis?

  • Zitat

    Original geschrieben von jabrokoss
    das sich das allgemeine schulniveau anscheinend sehr gesenkt hat, sehe ich daran, dass ich mit HS und HHS-abschluss noch industriekaufmann werden konnte. heute stellt zb mein arbeitgeber nur noch abiturienten ein.....


    Nur was da das Ei und was die Henne ist, ist ja gar nicht so klar: Es machen ja z.B. auch heute viel mehr Abitur, was zwangsläufig sowohl das Abitur als aber insbesondere die "niedrigeren" Schulabschlüsse deutlich entwertet.


    Ein Freund von mir macht gerade eine Ausbildung zum Krankenpfleger und in seiner Schule wurden nur Abiturienten genommen. Das kanns ja auch nicht sein, denn damit bleibt der Job vielen geeigneten Leuten schon von vornherein verwehrt.

  • Soeben brandaktuell:


    [URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,298768,00.html]Bundestag beschliesst Ausbildungsabgabe![/URL]

  • Gute Nacht Deutschland!


    Und was wird passieren:


    Mittelständische Betriebe mit knapp über 10 Beschäftigten werden fest Angestellte entlassen um unter der gefährlichen Grenze bleiben - die verbleibenden Angetsellten müssen mehr arbeiten und der Rest wird von Leiharbeitern, Aushilfen, Praktikanten erledigt werden müssen. Schon die Bestimmung das ab 10 Beschäftigten ein Betriebsrat gewählt werden muß hat zu ähnlichen Auswirkungen geführt.

  • Zitat

    Original geschrieben von SiemensFreak³
    Easy now bruva... da muss doch der Bundesrat noch zustimmen.


    -SF³


    Nicht ganz:


    Zitat

    Das Gesetz bedarf jedoch nicht der Zustimmung der Unions-dominierten Länderkammer.


    jedoch:


    Zitat

    Sollte der Bundesrat allerdings mit Zweidrittel-Mehrheit Einspruch gegen das auch von SPD-geführten Ländern kritisierte Vorhaben einlegen, wäre das Vorhaben gleichwohl gescheitert.

  • Zitat

    Original geschrieben von andi2511
    Nur was da das Ei und was die Henne ist, ist ja gar nicht so klar: Es machen ja z.B. auch heute viel mehr Abitur, was zwangsläufig sowohl das Abitur als aber insbesondere die "niedrigeren" Schulabschlüsse deutlich entwertet.


    Ein Freund von mir macht gerade eine Ausbildung zum Krankenpfleger und in seiner Schule wurden nur Abiturienten genommen. Das kanns ja auch nicht sein, denn damit bleibt der Job vielen geeigneten Leuten schon von vornherein verwehrt.


    stimmt... sehe ich ja an mir...*g*


    ich bin aber der meinung, dass wir damals in der HS viel mehr auf allgemeinwissen und benehmen wert gelegt haben. wir hatten zwar auch schlimme finger, aber die konnten das niveau nicht so sehr senken, dass es geschadet hätte.

    "Sind das die Nazis, Walter? – Nein, Donny… Diese Männer sind Nihilisten! Du brauchst keine Angst zu haben…"

  • Und noch ein paar Interessante Facts:


    - Die Ausbildungsplatzabgabe wird den deutschen Steuerzahler einige extra Milliarden kosten - denn fast 75% der Kommunen unterschreiten die Vorgabe deutlich. Was bedeutet das eine Stadt wie Magdeburg jährlich fast 1 Million Euro, eine Stadt wie Berlin fast 10 Millionen, jährlich extra in den Fonds einzahlen muß. Mit der Folge das die Kommunen diese zusätzlichen Ausgaben zur Stabilisierung des kommunalten Haushaltes irgendwo anders herholen müssen - viel Spaß also mit den Erhöhungen von Müllgebühren, städtischen Kita-Plätzen, Schwimmhallen etc.



    Und noch etwas interessantes zum Thema:


    Gesucht wird der motivierte Jugendliche
    Unternehmen beklagen Mangel an ausbildungsfähigen Jungen und Mädchen


    Zitat

    "71 Prozent der noch Unvermittelten sind für eine betriebliche Ausbildung nicht geeignet."


    Der ganze Text:
    http://www.berlinonline.de/ber…itung/politik/338694.html

  • So nun habe ich mich mal durch dieses Tread gelesen. Irgendwie bin ich geschockt, da heißt es doch immer wieder " lasst doch die dummen im Heizungs und Sanitärbetrieb ausbilden, eventuell auch noch als Kfz´ler". Zufällig arbeite ich als Kundendienstmonteur in solch einer kleinen Firma, auch bei uns sind die Anforderungen sehr hoch. Das Berufsbild hat sich in den letzten Jahren sehr stark gewandelt und ist sehr komplex geworden. Es müssen allerlei Systemkomponenten in einen passenden zusammenhang gebracht und montiert werden. Die Fachkenntnisse müssen sehr hoch sein ebenso die Qualität, ein Monteur trägt eine sehr hohe Verantwortung. Geht doch mal auf den Bau und schaut euch um, ihr werdet sofort sehen woran es liegt. Deutsche gibts da kaum noch, die wurden da ja viel billiger, durch Leute ersetzt die kaum Deutsch können, eine Berufsausbildung in dem Umfang wie in Deutschland gibt es im gesamten Ostblock nicht. Unser Lehrling besucht eine Klasse mit 25 Schülern in der Berufsschule, davon sind ganze 3 Deutsche, der ganze Rest kann oder möchte nicht Deutsch reden, eine Integration der Leute ist nicht möglich da diese oft abgelehnt wird. Es ist kein wunder das dann auch noch in der Berufsausbildung Mathematik u. Deutsch auf dem Plan steht, und das mit geringsten anforderungen. Zum Thema Lehrer und unseren heutigen Abiturienten möchte ich nichts sage, etwas arroganteres gibts ja wohl nicht. Mit einer Selbstherrlichkeit und gerade bei den Lehrern gemütlichen zurücklegen wird der gesamte Tag verbracht. Ich habe im Freundeskreis auch ein Lehrerehepaar, die zwei stöhnen schon wenn sie erst um 16 Uhr aus der Schule kommen, hach dieser Stress und seid 8 Uhr auf den Beinen. Ab und an haben wir Praktikanten im Betrieb, diese Leute benehmen sich nicht wie Jugendliche sonder wie kleine Kinder. Es herscht ein generelles desinteresse unter vielen(nicht allen) Schülern. Die langeweile wird ja vom Lehrer vorgelebt, aussage Lehrer: Mir doch egal was aus euch wird und was ihr macht, ich habe bald feierabend, bei dieser Aussage war ich live dabei. Im gesamten System Deutschland ist der Wurm drin, den Leuten gehts eben viel zu gut. Alle jammern aber auf die Strasse zum demonstrieren geht heut keiner mehr. Das der Staat einen immer mehr abzockt und immer weniger übrig bleibt wird schweigend hingenommen.

  • das ist im Handwerk wirklich so, da muss ich dir recht geben. Zumindest bei dem letzen Betrieb der mir meine Heizung modernisiert bin ich mir 100% sicher, dass es billiger gewesen wäre, ausschließlich den Meister zu beschäftigen. Der kostete 3€ pro Stunde mehr als der Auszubildende, hätte aber sicherlich nicht so einen Unsinn zusammengeschraubt. Erst haben sie vergessen, dass in den Warmwasserkreislauf noch ein Ausdehungsgefäß kommen sollte, nachdem das nicht mehr gepasst hat wurde es dann einfach weggelassen. Dann haben sie in den Ladekreislauf noch eine Pumpe montiert, obwohl laut Plan die Pumpe im Wärmeerzeuger dafür herhalten hätte sollen usw. Die Pumpe haben sie dann natürlich wieder abmontiert, aber das ganze kostet Zeit und Handwerker sind bekanntlich teuer...
    Die Steuerung haben sie dann so programmiert, dass ich wahrscheinlich abgekocht wäre sofern ich das nicht selbst in die Hand genommen hätte. Durch die Fußbodenheizung floss dann im Herbst rund 45°C heißes Wasser, zu der Zeit hätten 25-27°C völlig ausgereicht.


    Das Niveau ist also gesunken oder zumindest gleichgeblieben. Die ganze moderne Technik die man auch im Handwerk nun eigentlich bräuchte ist oft schon gar nicht vorhanden z.B. Diagnosecomputer oder spezielle Messgeräte. Die müsste man außerdem noch bedienen können... insofern wäre eine deutlich höherwertigere Ausbildung nötig. IMHO gibt es heute keinen Beruf mehr, wo man noch so wenig wissen muss wie vor 10, 20 oder gar 30 Jahren

    Viele Grüße
    Martin

  • :) Also ich habe mich ja bis jetzt rausgehalten, aber zum Teil liegt das auch an der IHK oder Handwerkkammer mit Ihren Ausbildungsrichtlinien für bestimmte Berufe und der Qualität der Berufsschulen.


    Also wenn ich mich an meine Ausbildung zum Kommunikationselektroniker Fachrichtung Informationstechnik erinnere und was Kollegen da gelernt haben, da muss ich sagen das jedes Unternehmen/Firma da was anderes drunter verstanden hat.


    Hier war die Spanne von Strippenzieher auf dem Bau, über TK-Anlagen bauen/prüfen, Messgeräte für Krankenhaustechnik testen/planen über Netzwerke in Firmen/Unternehmen unterhalten/aufbauen.


    Bei der Firma bei der ich gelernt hatte, hatte auch eine Zeitlang die Schiene gefahren, das Sie nur gute Realschüler oder am besten Abiturienten einstellen. Nur haben Sie erkannt das viele Abiturienten nach der Ausbildung zur Uni oder BA abgewandert sind.


    Die Berufsschule hat zum Teil Stoff unterrichtet welcher total Alltagsfern war. So hatte ich dort eine „Programmiersprache“ gelernt, welche außer in der Berufsschule und der Abschlussprüfung nie gebraucht wurde, was auch bekannt war.

    MfG
    Kaweh Jazayeri
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