WISO: Wie gut sind deutsche Azubis?

  • Liegt es vielleicht auch daran dass es Jugendlichen einfach zu gut geht? So lange die von Ihren Eltern alles in den Ar*** geschoben bekommen, oder Arbeitslosenhilfe o.Ä. ist für die die Welt doch in Ordnung. Die Elterngeneration hat geschuftet für den Wohlstand der Jugendlichen heute. Nur haben die wohl einfach keine Lust für die eigene Zukunft vor zu sorgen. Warum täglich 8h oder mehr arbeiten/Lehre machen, wenn dabei Netto nicht viel mehr in die Tasche kommt als jetzt?

    "Think globally, act locally."
    "Ein Mann ein Wort, eine Frau ein Wörterbuch" -Boris Becker
    "Ein kluger Mann widerspricht keiner Frau. Er wartet bis Sie es selbst tut."
    "There's no replacement for displacement"

  • Zitat

    Original geschrieben von Eckoman
    Liegt es vielleicht auch daran dass es Jugendlichen einfach zu gut geht? So lange die von Ihren Eltern alles in den Ar*** geschoben bekommen, oder Arbeitslosenhilfe o.Ä. ist für die die Welt doch in Ordnung. [...]

    Nun ja, 'teilweise' wird das wohl zutreffen ... denke dennoch nicht, dass wir hier nach dem "Gießkannenprinzip" sondieren soll(t)en!


    In diesem Sinne, die Ausnahmen bestätigen die Regel (z. B. xoduz, SF³, usw. - wenn ich Euch dreisterweise noch als "jugendlich", bzw. junge Erwachsene bezeichnen darf :D ?!)


    Laubi


    edit: :rechtschreibpaul:

    Newbie-Reloaded :-)

  • Bedenken sollte man aber auch das viele Eltern der "Problem-Jugend" selber arbeitslos sind. Kinder reicher Eltern haben mit Sicherheit nicht das Problem ein geeigneten Ausbildungsplatz zu finden, dafür sorgt schon Papa mit seinen "Beziehungen" und sei der Junior noch so bildungsschwach...


  • Oh dnake ic füle mich geährt :D


    Und nach wie vor steht meine Frage an Stefan im Raum: Würdest du mich einstellen? ;)


    Ich glaub ich bemüh mich in der neuen Firma direkt mal um den Posten des Azubis der die Azubis mit aussucht. Hätt ich meinen Spass dran ;)
    Ich würd noch nach dem Musikgeschmack fragen - Techno? Raus :D


    -SF³

  • Zitat

    Original geschrieben von matze929
    Kinder reicher Eltern haben mit Sicherheit nicht das Problem ein geeigneten Ausbildungsplatz zu finden, dafür sorgt schon Papa mit seinen "Beziehungen" und sei der Junior noch so bildungsschwach...

    Naja, das ist jetzt aber auch recht pauschal über den Kamm gescheert ;)
    Auch in den höheren Einkommensgruppen gibt es genügend Kids, deren Eltern sich null um sie kümmern. Zumal wenn Mann morgens um 7 Uhr das Haus verlässt und abends denn doch schon um 21 Uhr von der Arbeit nach Hause kommt... (um mal bei Stereotypen zu bleiben ;))

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Ich denke das mehrere Faktoren eine Rolle spielen:


    - Eltern die ihre Kinder machen lassen was sie wollen. Die wenigsten interessieren sich für die Schule.
    - Kinder & Jugendliche bei denen Fun im Vordergrund steht.
    - Die Medien die Propagieren, dass der Sofortgenuß höher einzustufen ist, anstatt auf ein Ziel hinzuarbeiten.
    - Lehrer die selber nichts vermitteln können.
    - Firmen die wiederrum kein Geld haben zum Ausbilden, weil einfach die Kaufkraft zu niedrig ist.
    - Der Staat der Reformen ohne Rücksicht auf Verluste durchdrückt!


    Eine Kombination aus den oben genannten Faktoren ist dafür verantwortlich. Allgemeiner Werteverfall bei den Jugendlichen ist auch heute zu beobachten, auch wenn viele das nicht wahr haben wollen.

  • Tach zusammen,


    ich glaube grundsätzlich daß das Bildungsniveau der Jugendlichen gesunken ist und sehe das auch an meinem kleineren Bruder, dessen Texte trotz 8. Klasse Gymnasium aussehen wie zu meiner Zeit Texte von besseren Sonderschülern.
    Er kann stundenlang vor dem PC sitzen und zocken, sich aber nicht für 30 Minuten auf eine Klassenarbeit konzentrieren, man erkennt daß es nicht am Wissen oder der Intelligenz, sondern der Konzentrationsfähigkeit mangelt und manche Schreibfehler tauchen immer und immer wieder auf.
    Insofern glaube ich jedem, der mit Azubis und Bewerbungen zu tun hat und hier schreibt daß man da teilweise grausame Sachen erlebt.


    Allerdings sinkt, um es mal so zu nennen, auch das Niveau der einstellenden und ausbildenden Betriebe.
    Ich verstehe grundsätzlich daß man Bewerber nach irgendwelchen Kriterien filtern muß. Mir ist aber nicht ganz klar warum hier in Deutschland ein Riesenzirkus daraus gemacht wird wenn ein Bewerber Rechtschreibfehler macht (obwohl das in vielen Berufen nicht schlimm wäre), die Hauptstadt von Frankreich nicht kennt oder eine Email-Adresse "KesseBiene@.....de" hat.


    Wenn ich z. B. Betreiber einer Autowerkstatt bin brauche ich einen Azubi/Mitarbeiter, der technisches Verständnis für die Fahrzeuge entwickelt und anpacken kann. Da interessiert es langfristig nicht die Bohne ob der eine gute Rechtschreibung beherrscht oder die Bewerbung den Standards entsprach.


    Auch bei der Schulbildung wird doch, zumindest nach der 7 oder 8. Klasse, sehr wenig gelernt was einem wirklich im Leben weiterhilft. Die Leute wissen zwar wie man die 3 Potenz der 5. Wurzel aus einer 8stelligen Primzahl zieht, sind aber unfähig sich ein Mittagessen zu kochen oder eine Krawatte zu binden. Da liegt der Fehler aber nicht bei den Jugendlichen, sondern im Schulsystem und bei den Bürokraten hier im Land.


    Ich selber bin dabei den Job zu wechseln und hatte zuletzt 2 Vorstellungsgespräche in einem großen, weltweit tätigen Unternehmen mit vermutlich genau definierten Standards seitens der Unternehmensführung für den Ablauf von Vorstellungsgesprächen.
    Insgesamt habe ich mich 2 Stunden lang mit 3 Personalverantwortlichen unterhalten, es wurde dies und jenes geredet, Zeugnisse, Lebenslauf etc. etc. besprochen, aber die Firma hat IMHO keine wirkliche Ahnung ob ich für den Job geeignet bin oder mich am Ende saublöd anstelle. Ich passe gut zu ihrem Anforderungsprofil, habe wohl einen sehr guten Eindruck hinterlassen und die Personaltussi hat fast nur "+" auf dem Protokoll gemacht. Nur: was wissen die jetzt wirklich über mich und darüber wie ich mich, wenn sie mich engagieren, praktisch mache? Einzig und allein meine Englisch-Kenntnisse wurden konkret getestet, man hat auch einen Eindruck von meiner sozialen Kompetenz. Aber ob ich die konkrete Tätigkeit dann später wirklich gut mache, wenn sie mich nehmen - das wissen sie überhaupt nicht.


    Würde man wieder mehr dazu kommen sich nicht an Äußerlichkeiten aufzuhängen (Rechtschreibfehler, Klamotten im Vorstellungsgespräch, "falsche" Email-Adresse) sondern würde konkret die Befähigung zur Ausübung der offerierten Tätigkeit testen - dann wären auch die Klagen über "schlechte" Azubis/Bewerber sicher nur halb so groß. Denn - selbst als Allgemeinbildung empfundenes - Wissen, tadellose Bewerbunsunterlagen oder lückenlose Lebensläufe sagen IMHO nur sehr indirekt etwas über einen Menschen aus. De facto ist es aber doch so daß eine nicht perfekte Bewerbungsmappe oder Lücken im Lebenslauf oft bewirken daß ein Bewerber sofort aussortiert wird.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Natürlich ist die Rechtschreibung nicht „Überwichtig“, aber was bleibt dir anderes übrig ? Du hast nun mal nicht den persönlichen Kontakt sondern musst dir deine erste Meinung nun mal über die Bewerbungsunterlagen bilden, oder nicht ?


    Wenn auf der Bewerbung schon Fettflecken vom morgigen Frühstück drauf sind, was soll ich mir dann da vorstellen ?


    Egal ob Putzfrau, Müllmann, Bürokauffrau, eine Bewerbung ist nun mal so was wie eine erste Visitenkarte.


    Meine Meinung.

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    [...] Aber ob ich die konkrete Tätigkeit dann später wirklich gut mache, wenn sie mich nehmen - das wissen sie überhaupt nicht. [...]

    Dafür gibt's i. d. R. auch die Probezeit ;)


    Ein genaues, bzw. 'treffendes' Bild kann natürlich nicht in 2-3 Bewerbungsgesprächen entstehen. Auch in tagelangen "Assesment-Centern" m. E. nicht. Wie geeignet, bzw. nicht geeignet ein(e) Bewerber(in) ist, zeigt sich halt erst in der Praxis ...

    Newbie-Reloaded :-)

  • Zitat

    Original geschrieben von SiemensFreak³
    (...)Und nach wie vor steht meine Frage an Stefan im Raum: Würdest du mich einstellen? ;)
    (...)


    Ich bin doch nicht wahnsinnig! ;) :D



    Printus:
    Was Du bzgl. Rechtschreibung, Kleidung/Auftreten etc. schreibst, mag ja vielleicht noch für einen Gas-Wasser-Scheisse- oder Malerbetrieb ausreichen. Eventuell hat man mit Defiziten hinsichtlich dessen auch noch gewisse Chancen in der Bau- oder KFZ-Werkstatt-Branche unterzukommen.


    Wenn Du aber Bewerbungen auf die Stelle eines IT-Systemkaufmann-Azubis bekommst und Dich vor Rechtschreibfehlern nicht mehr retten kannst, hat der Bewerber von vorn herein keinerlei Chance auf eine genauere Prüfung der Bewerbung. Wer sich nichtmal so viel Mühe geben kann, die Bewerbung zumindest frei von groben Fehlern zu halten, hat es nichteinmal verdient, einen Gedanken an eine Einstellung zu verschwenden.


    Ist die Bewerbung akzeptabel und der Bewerber so doof, in einem ausgewaschenen roten T-Shirt und einer ebenso ausgewaschenen Jeans inkl. schmutzigen Turnschuhen zum Vorstellungsgespräch zu erscheinen, braucht man doch garnicht mehr länger diskutieren.


    Schon allein aus allgemeiner Höflichkeit heraus, sollte man immer einen guten und gepflegten Eindruck hinterlassen. Wer will sich schon einen Jugendlichen ans Bein binden, der nicht richtig schreiben kann und dazu noch scheisse aussieht? (Sehr überspitzt formuliert...)


    Der potenzielle Arbeitgeber merkt recht schnell wie es um die Motivation des Bewerbers steht. Gerade zu Zeiten, wo es mehr Bewerber als Stellen gibt, sollte dieser sich dreimal überlegen wie er sich seinem Wunsch-Arbeitgeber gegenüber darstellt.


    Selbstverständlich kann man nicht immer so pauschalieren und die Arbeitgeber machen es sich teilweise recht einfach. Man verliert aber recht schnell die Lust daran, eine Stelle auszuschreiben, wenn man zu 90% damit beschäftigt ist, Müll auszusortieren. Solange man aber auf die Arbeitgeber schimpfen und diese für die Misere auf dem Arbeitsmarkt verantwortlich machen kann, ist in D alles in bester Ordnung.



    Stefan

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!