M. Schumacher spendet 1 Mio. an die Opfer der Flutkatastophe

  • Zitat

    Original geschrieben von Bash-T

    Ich weiß nicht, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass in genau mein Haus ein Blitz einschlägt. Und ich weiß auch nicht, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Pegel der Elbe in Dresden 9m erreicht. Aber beide Wahrscheinlichkeiten sind wohl sehr gering, somit ist es ähnlich fahrlässig, sein Haus nicht gegen Hochwasser zu versichern, wenn es nur 5 Meter höher liegt als der Pegel des nächsten Flusses, wie es nicht gegen Blitzschlag zu versichern.

    Es muss ja kein Blitz sein. Eine umgefallene Kerze, ein Weihnachtsbaum oder Adventskranz, der auf einmal in Flammen steht, ein elektrischer Kurzschluss, mit Feuer spielende Kinder, die berühmte brennende Zigarette im Bett sind alles für Brände. Dazu kommen hin und wieder - vor allem im Herbst - heftige Stürme. Alles Schäden, die durch die Wohngebäudeversicherung abgedeckt sind. Die Summe aller dieser Wahrscheinlichkeiten ist jedoch deutlich größer als eine Katastrophe diesen Ausmaßes. Und es sind wie gesagt ja nicht nur Bewohner an Flüssen betroffen, sondern auch an kleinen unscheinbaren Bächen und in Hanglagen des Erzgebirges..


    Zitat

    Wie du z.B. hier lesen kannst, muss die Versicherung gegen das Wasser extra abgeschlossen werden und wird nicht von allen Gesellschaften angeboten. Aber wenn ich eine Versicherung will, so bekomme ich sie auch irgendwo, notfalls wird sie individuell ausgehandelt. Es ist eben nur eine Frage der Prämie, ob ich bereit bin, die in der geforderten Höhe zu bezahlen. Die Allainz z.B. bietet solche Versicherungen an.

    Ich zitiere mal aus deinem Link: "Schäden durch eine Sturmflut übernimmt keine Versicherung. " D. h. dass sich gegen Strumfluten schon mal alle Küstenbewohner und natürlich auch die Hamburger nicht versichern können? Was schlägst du denen denn vor, die gar keine Versicherung bekommen?
    Auch Versicherer arbeiten in der Regel gewinnorientiert, d. h. dass die Prämien in hochwassergefährdeten Gebieten entweder so hoch sind, dass sie sich kaum jemand leisten kann, oder die Selbstbeteiligung wird entsprechend hoch sein.
    Noch etwas darfst du nicht vergessen. Elementarversicherungen gegen Hochwasser sind in Deutschland noch nicht sehr bekannt. Man bekommt nur schwer und wenig Informationen.



    Zitat

    Klar gibt es Regionen wie z.B. die Kölner Altstadt, die so regelmäßig von Hochwassern heimgesucht werden, dass sich der Abschluss einer Police kaum lohnt, da das Bezahlen der Schäden aus eigener Tasche billiger ist - schließlich will die Versicherung auch an der Police verdienen, aber zu diesen Regionen gehört Dresden sicherlich nicht, da hier das Hochwasser immer noch (im Gegensatz zur Kölner Altstadt) als zufälliges Ereignis angesehen werden kann.

    Aber in diesem Fall handelt es sich ja nciht um ein gewöhnliches Hochwasser, sondern um eine Überschwemmungskatastrophe unerwarteten Ausmaßes. Wie gesagt, solche Niederschlagsmengen hat in Deutschland noch niemand erlebt und demnach war mit einer Katastrophe solchen Ausmaßes nicht zu rechnen.


    mfg
    Foxy

    Errare humanum est!

  • Zitat

    Original geschrieben von Foxy
    Ich zitiere mal aus deinem Link: "Schäden durch eine Sturmflut übernimmt keine Versicherung. " D. h. dass sich gegen Strumfluten schon mal alle Küstenbewohner und natürlich auch die Hamburger nicht versichern können? Was schlägst du denen denn vor, die gar keine Versicherung bekommen?
    Auch Versicherer arbeiten in der Regel gewinnorientiert, d. h. dass die Prämien in hochwassergefährdeten Gebieten entweder so hoch sind, dass sie sich kaum jemand leisten kann, oder die Selbstbeteiligung wird entsprechend hoch sein.


    Sicherlich bekäme man auch gegen Sturmfluten eine individuelle Versicherung, nur dass hier die Prämie über die Jahre wohl deutlich höher wäre, als die Schadenssumme. Daher will keiner eine solche Versicherung haben, weshalb sie nicht angeboten wird. Dies ist das ganz normale Prinzip auf unserem Käufermarkt: Die Nachfrage schafft sich das Angebot.


    Auch wenn hier noch niemand eine solche Überschwemmungskatastrophe erlebt hat, heißt dies noch lange nicht, dass man sich deshalb nicht dagegen versichern sollte.


    EDIT:
    Im Endeffekt ist es auch die Entscheidung jedes einzelnen, wohin er zieht, bzw. wo er wohnt. Wenn ich zu meiner Wohung keine Garage habe, dann muss ich damit leben, dass ich im Winter die Scheiben meines Autos freikratzen muss. Wenn ich an eine Hauptstraße ziehe, muss ich damit rechnen, dass ich nachts keine absolute Stille vor dem Schlafzimmerfenster habe. Wenn ich große Bäume rund um mein Haus habe, muss ich damit rechnen, dass die bei einem Sturm auf das Haus fallen könnten. Und wenn ich am Wasser wohne, dann muss ich eben irgendwie einkalkulieren, dass mir das Wasser irgendwann mal näher kommen könnte, als es mir lieb ist.

  • Wie kann ich mich gegen etwas versichern, wenn ich von der gefahr noch nicht einmal etwas weiss? Oder bist du etwa gegen Entführung durch Außerirdische versichert? Nein? :eek: Wahrscheinlich weil dir noch kein Alien begegnet ist. ;) :D
    Jetzt, wo die Gefahr bekannt ist, wird vielleicht ein Ruck durchs Land gehen, dass sich mehr Menschen gegen Elementarschäden versichern. Aber dann nicht nur gegen Hochwasser und Überschwemmung, sondern vielleicht auch gleich gegen Erdbeben, Erdfall, Erdrutsch, Lawienen und Schneedruck je nachdem wo man wohnt. Sich in Köln gegen Lawienen zu versichern halte ich zwar für Blödsinn, aber wenn ich dich richtig verstehe, müsste man dies auch dann tun, wenn man nicht damit rechnen kann. Immerhin könnte ja auf einmal im Siebengebirge so viel Schnee fallen, dass der in einer Lawiene herunterkommt und auch Köln noch unter sich begräbt. Obwohl die Wahrscheinlichkeit wohl kleiner als 1:1.000.000.000.000.000 ist.


    Im Übrigen schafft sich jedes Angebot eine Nachfrage und meist nicht umgekehrt.


    mfg
    Foxy

    Errare humanum est!

  • Re: @ foxy


    Zitat

    Original geschrieben von Bash-T
    Man kann sich in Deutschland gegen alles versichern, bei manchen Sachen sind die Prämien niedriger, bei anderen höher.


    Und genau da liegt nämlich das Problem! Du kannst Dich in Deutschland nicht gegen Elementarschäden versichern, wenn Du im Risikogebiet wohnst. Da sind die Prämien so hoch, daß Du das gleich selbst bezahlen kannst.


    Da fand ich die Baden-Württembergische Gebäudeversicherung wirklich gut! Dort mußte sich JEDER gegen Wasser, Feuer und Sturm versichern, auch wenn er im Gebirge auf 1000 m Höhe wohnt. Eine wirkliche Solidargemeinschaft. Leider wurde das inzwischen auch abgeschafft. Warum eigentlich? EU?

  • Warum nicht?
    Ich fänds z.B. dumm für Hochwasserversicherung zu Zahlen. Ich glaub der Pegel der Naab müsste dazu hier so an der Quelle auf ca. 100m Steigen damit ich nasse Füße bekomme.
    Ist genauso sinnvoll wie wenn sich ein Industriekaufmann eine Hagelversicherung für Ackerflächen zulegt :D


    Die Einnahmen der Versicherungen fließen alle in einen Topf, und daraus wird dann bezahlt. So zahlst Du indirekt die Hochwasserschäden mit, oder Hagel und Blitzschäden.



    MfG, Michael

  • Schön dass Schumacher spendet. Mir ist Wurscht ob er es aus seiner Portokasse zahlt oder nicht. Das geht uns alle nix an. Hauptsache es wird gespendet. Mit oder ohne Namen.

  • Als die ersten Bilder im TV zu sehen waren, und die TV Anstalten Ihr Programme sofort unterbrochen haben um quotenmäßig erfolgreiche Sondersendungen auszustrahlen, wurde sofort von den Sendern stolz verkündet Spendenkonten u.ä. eingerichtet zu haben, und das der Zuschauer gerne spenden darf.


    Warum frag ich mich, spenden die Sender (ob kommerziell oder öffentlich rechtlich) nicht als erste, nach dem Motto ....der erste Schritt i.H. von.... ist bereits getan.


    Das quotenstarke Interesse der Zuschauer an dieser Art der Katastrophen geht sicherlich nicht zu wirtschaftlichen Lasten der TV Anstalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von Foxy
    Wie kann ich mich gegen etwas versichern, wenn ich von der gefahr noch nicht einmal etwas weiss?


    Die Gefahr ist eindeutig gegeben, wenn sich mein Haus vom angrenzenden Fluss nur durch 5 Höhenmeter unterscheidet (s.o.).

    Zitat

    Original geschrieben von Foxy
    Sich in Köln gegen Lawienen zu versichern halte ich zwar für Blödsinn, aber wenn ich dich richtig verstehe, müsste man dies auch dann tun, wenn man nicht damit rechnen kann. Immerhin könnte ja auf einmal im Siebengebirge so viel Schnee fallen, dass der in einer Lawiene herunterkommt und auch Köln noch unter sich begräbt.


    Ja klar. ;) Natürlich nicht; ist hier doch ziemlich eindeutig, mit was man rechnen muss und mit was nicht.

    Zitat

    Original geschrieben von Foxy
    Im Übrigen schafft sich jedes Angebot eine Nachfrage und meist nicht umgekehrt.


    Du brauchst nicht alles zu glauben, was dir dein Marketing-Prof erzählt hat. ;) Ich kenne auch die Sprüche nach dem Motto "Wenn es keinen Markt gibt, muss man sich einen Markt schaffen". Das gibt in BWL-Klausuren sicherlich Punkte, gilt so allgemein aber eher nicht und um so weniger in Zeiten wie heute. Vielleicht kommen dir auch diese Sprüche bekannt vor: "Wir haben einen Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt hinter uns. Unternehmen produzieren nicht mehr auf Lager, sondern auftragsorientiert. Innerbetriebliche Abläufe müssen optimiert werden, um die Durchlaufzeiten zu minimieren. [...]"

    Zitat

    Original geschrieben von senderlisteffm
    Und genau da liegt nämlich das Problem! Du kannst Dich in Deutschland nicht gegen Elementarschäden versichern, wenn Du im Risikogebiet wohnst. Da sind die Prämien so hoch, daß Du das gleich selbst bezahlen kannst.


    Das Thema habe ich oben schon mehrfach beschrieben. Aber erstens sind die überfluteten Regionen im Osten keine ausgesprochenen Risikogebiete, zweitens ist es meine Entscheidung, ob ich in ein (potenzielles) Risikogebiet ziehe oder nicht, drittens ist es meine Entscheidung, ob ich regelmäßig hohe Prämien zahle oder ab und zu einen Schaden selbst finanziere. Keine Prämien zu zahlen und nach einem Schaden die Gemeinschaft zu belangen, ist aber sicherlich der falsche Weg, denn wir haben hier kein sozialistisches System.

  • @Bash-T


    Hinterher weiß man immer alles besser, gell?


    Irgendwie verstehe ich nicht so ganz Dein Problem. Niemand ist doch gezwungen zu spenden und niemand (oder zumindest ich) guckt Dich schief an, wenn Du nicht spendest.


    Richtig ist auch, daß Dir bei einem Blitzschlag in Dein Haus oder ähnliches niemand helfen würde.


    Hier geht es aber um ganz andere Ausmaße. Wenn ganze Dörfer dem Erdboden gleich gemacht werden und alle Einwohner innerhalb weniger Minuten alles verlieren bis auf ihre Kleider am Leib, dann ist das eben nicht das geiche wie der Blitzeinschlag in Dein Haus.


    Dann stehen nämlich auf einmal ganze Regionen ohne Infrastruktur da und die Wirtschaft ist zerstört. Was meinst Du was das langfristig für Auswirkungen auf die Region hätte, wenn da keine Hilfe von Außen käme?


    So etwas zieht doch noch viel weitere Kreise. Da sind doch plötzlich Menschen arbeitslos, die vom Hochwasser gar nicht betroffen sind.


    Ganz abgesehen von den historischen Gebäuden, die vielleicht einen dauerhaften Schaden davontragen.


    Außerdem müssen auch tausende von Helfern versorgt werden, während zu Deinem, vom Blitz geroffenenen, Haus vielleicht 10-20 Feuerwehrleute kommen.


    Man sollte, anstatt hier über nicht abgeschlossene Versicherungen zu klugsch... lieber die Solidarität bewundern, die sich hier auf einmal auftut. Und das in Zeiten wie heute, wo gerade die aktuelle Shell-Studie zu dem, nicht verwunderlichen, Ergebnis kam, daß für die Jugend von heute nur das Motto "Was bringt mir das ganze" zählt.


    Ich bin z.B. auch nicht gegen Erdbeben versichert, obwohl dies in NRW gar nicht so unwahrscheinlich ist. es ist aber auch nicht so wahrcsheinlich, daß sich eine Versicherung lohnt. Ich könnte demnach in eine ähnliche Situation kommen und wäre dann auch dankbar für jede Spende.



    Auch wenn ich kein Fan von M.Schuhmacher bin, begrüße ich übrigens die Ankündigung seiner Spende. Es werben nämlich dauernd irgendwelche Promis für Spenden und ich würde lieber spenden, wenn ich wüßte das die, denen es nicht wehtut, auch ihr Schärflein beigetragen haben und nicht nur der "kleine Mann" wieder alles ausbadet.

  • Irgendwie habe ich den Eindruck, ein bisschen falsch verstanden zu werden, denn meine Argumente habe ich doch eigentlich schon (teilweise mehrfach) dargelegt. Meine Grundaussage war, auf einen Satz gebracht, dass er mir gegen den Strich geht, wenn gefordert wird, dass jeder zum Spenden verpflichtet werden sollte. Das hat nix damit zu tun, wieviel ich gespendet habe, was andere vom Umfang meiner Spende halten und wie sich mich deshalb ankucken. Es hat auch nix mit klugsch... oder "hinterher weiß man's immer besser" zu tun, sondern mit mitdenken. Das ist das selbe, wie im Straßenverkehr oder beim Schach spielen: Man sollte immer überlegen, wie die übernächste Situation aussehen könnte und wissen, wie man sich dann verhalten sollte.


    Natürlich ist das alles tragisch. Natürlich können an den historischen Gebäuden irreparable Schäden auftreten. Natürlich ergeben sich Auswirkungen auf Infrastruktur und Wirtschaft. Natürlich ist die Solidarität, die sich hier auftut, bemerkenswert. Trotzdem sollte das ganze m.E. etwas nüchterner betrachtet werden und nicht so panisch und chaotisch, wie dies der Fall ist.


    Von der angesprochenen Shell-Studie habe ich bisher nichts gehört, um was soll es da denn gehen?


    Und noch was: Wenn du dich in der Gefahr siehst, von Erdbeben betroffen sein zu können, warum sagst du dann, dass sich die Versicherung nicht lohnt? Wenn die Wahrscheinlichkeit, dass die Versicherung eingreifen muss, so gering ist, dann werden doch die Prämien auch nicht so hoch sein. Ich muss sagen, ich sichere mich lieber selbst ab, bevor ich im Ernstfall auf die Hilfe anderer hoffen muss. Das erwarte ich aber genauso von anderen.

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