Umweltbewußt leben. Wie?

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Weil es die Menschen doch nicht anders haben wollen?

    Auch, oder gerade, weil das als rhetorische Frage gedacht ist, muss ich widersprechen: ICH will es anders, und kenne auch - zum Glück- noch andere Leute, die so denken.


    Zitat

    Von selbst passiert ja nixhts. Oder wieviel hundert Jahre sollen wir noch warten? Es scheint der Trend mehr dahin zu gehen "Leben und sterben lassen"

    Bei der negativen Einstellung natürlich kein Wunder. Sieht mir aber eher nach sich selbst erfüllender Prophezeiung als nach 'Naturgesetz' aus.


    Klar, wir Mensche sind oft faul, und es ist einfacher, die Entscheidungen 'den anderen' zu überlassen, aber es gibt auch das Phänomen von den "vielen kleinen Menschen, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, die das Gesicht der Welt verändern".
    Ich finde es konstruktiver, daran zu glauben und selber ab und zu mal den Hintern hochzubekommen. Bisher haben sich dann immer Nachahmer gefunden. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Elke2002
    Auch, oder gerade, weil das als rhetorische Frage gedacht ist, muss ich widersprechen: ICH will es anders, und kenne auch - zum Glück- noch andere Leute, die so denken.


    Ich rede auch von der Mehrzahl. Da hier die meisten bei TT eine höhere Bildung genossen haben, ist ein Querschnitt durch die Bevölkerung so leicht nicht möglich.

    Zitat


    Bei der negativen Einstellung natürlich kein Wunder. Sieht mir aber eher nach sich selbst erfüllender Prophezeiung als nach 'Naturgesetz' aus.


    Das erklärt aber noch nicht, wieso sich wenig ändert. Ich will auch so vieles nicht und tue auch was dagegen, aber es ist einfach fern der Realität anzunehmen, das deswegen alle mitziehen.

    Zitat


    Klar, wir Mensche sind oft faul, und es ist einfacher, die Entscheidungen 'den anderen' zu überlassen, aber es gibt auch das Phänomen von den "vielen kleinen Menschen, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, die das Gesicht der Welt verändern".


    Das mag eine überspitzt positive Illusion sein, der du dich da hingibst :D Man muss nicht gleich ein Schwarzseher sein, wenn man nicht ständig alles positiv, sondern realistisch sieht ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Ich rede auch von der Mehrzahl. Da hier die meisten bei TT eine höhere Bildung genossen haben, ist ein Querschnitt durch die Bevölkerung so leicht nicht möglich.

    Ja, aber Deine Formulierung "die Menschen" ist typisch. - Man schiebt immer alles auf 'die anderen', nur sich selber lässt man außen vor, ohne zu bedenken, dass man für "die anderen" ja auch selber zur Menge der "anderen" gehört. - Wie gesagt: eine Sache der Perspektive.
    Aber wir kommen da nicht raus: WIR alle sind "die Menschen".
    (Und ob das so viel mit dem Bildungsgrad zu tun hat, bin ich nicht sicher.)


    Zitat

    Das erklärt aber noch nicht, wieso sich wenig ändert. Ich will auch so vieles nicht und tue auch was dagegen, aber es ist einfach fern der Realität anzunehmen, das deswegen alle mitziehen.

    Natürlich werden nie alle mitziehen, aber es reicht schon mal, wenn nicht alle alles auf "die anderen" schieben.
    Außerdem tut sich natürlich ständig was. Im Mittelalter würde vermutlich mindest. die Hälfte von uns (aus verschiedensten Gründen) nicht mehr leben.


    Zitat

    Das mag eine überspitzt positive Illusion sein, der du dich da hingibst :D Man muss nicht gleich ein Schwarzseher sein, wenn man nicht ständig alles positiv, sondern realistisch sieht ;)

    Das ist keine Illusion. Ich habe oft (im Kleinen) die Erfahrung gemacht, dass der Mensch ein Herdentier ist. Solange es genug Gras gibt, gibt es kaum etwas Wichtigeres. Wenn es Probleme gibt, werden die erst mal verdrängt. Wenn alle vom Hügel springen, springt man hinterher. ABER wenn mal ein paar Leute in eine andere Richtung gehen, zockeln auch bald ein paar hinterher. - Der Mensch (also wir!) schließt sich mit seiner Meinung immer gerne der Mehrheit an. - Also muss man aufpassen, dass die Mehrheit nicht mehrheitlich *zu* negativ und phlegmatisch wird.
    Das ständige Jammern und Angst (vor Veränderungen) haben ist es nämlich vor allem, was aktives Handeln und Neuerungen blockiert.


    Es ist wie mit der Sache mit der Hilfsbereitschaft: Je mehr Menschen um eine hilfsbedürftige Person herumstehen, desto geringer ist die Bereitschaft des Einzelnen, zu helfen.
    Aber es gibt 2 Auswege aus dem Teufelskreis:
    1.) Einer macht den Anfang! Dann werden auch andere aktiv. Meist ist der Hinderungsgrund nämlich Angst gewesen, etwas Falsches zu tun.
    2.) Man ist persönlich involviert. Dann ist die Motivation automatisch von alleine da.

  • Zitat

    Original geschrieben von Elke2002
    Ja, aber Deine Formulierung "die Menschen" ist typisch. - Man schiebt immer alles auf 'die anderen', nur sich selber lässt man außen vor, ohne zu bedenken, dass man für "die anderen" ja auch selber zur Menge der "anderen" gehört. - Wie gesagt: eine Sache der Perspektive.
    Aber wir kommen da nicht raus: WIR alle sind "die Menschen".
    (Und ob das so viel mit dem Bildungsgrad zu tun hat, bin ich nicht sicher.)


    Möchtest du den allen ernstes lieber folgende Formulierung hören, damit sie auch absolut korrekt ist? Bitte schön:
    "Weil es die meisten Menschen die lieber nach dem Herdenmuster handeln doch nicht anders haben wollen? Von selbst passiert ja nichts. Oder wieviel hundert Jahre sollen wir noch warten? Es scheint der Trend mehr dahin zu gehen "Leben und sterben lassen"


    Eins ist doch klar. Wenn man Pauschalisierungen nutzt, dann doch nicht deswegen weil wirklich jeder einzelne damit so gemeint ist. Ich möchte viel mehr, damit ausdrücken, dass ein Großteil davon genauso handeln.

    Zitat


    Natürlich werden nie alle mitziehen, aber es reicht schon mal, wenn nicht alle alles auf "die anderen" schieben.


    Eigentlich müsstest du mich langsam kennen (oder doch nicht?), dass ich nicht bis ins kleinste Detail pauschal alle damit unter einen Hut bringen möchte.

    Zitat


    Das ist keine Illusion. Ich habe oft (im Kleinen) die Erfahrung gemacht, dass der Mensch ein Herdentier ist. Solange es genug Gras gibt, gibt es kaum etwas Wichtigeres. Wenn es Probleme gibt, werden die erst mal verdrängt. Wenn alle vom Hügel springen, springt man hinterher. ABER wenn mal ein paar Leute in eine andere Richtung gehen, zockeln auch bald ein paar hinterher.


    Wenn ich ehrlich bin, ist mir aber auch das suspekt. Wenn mir nur jemand hinterherzockelt, weil ich etwas tue, dann halte ich es aber auch nicht für das an sich motivierendste Mittel. Viel mehr muss der- oder diejenige davon überzeugt sein, wieso das jeweilige handeln gut ist. Das bringt auf Dauer mehr.


    Das erinnert mich übrigens an die ganzen "pseudo" karitativen Auswüchse von Wirtschaftsunternehmen, denen es letztlich nur um PR geht. Auch da wird dann argumentiert, dass es ja 'immerhin etwas ist', was dort geleistet wird. Diese Pseudomoral geht mir da einfach auf den Wecker. Würden diese Unternehmen mal ohne großes PR gehabe was tun, dann wäre es mehr als nur Lobenswert. Aber das machen halt nur die wenigsten. Fehlt nur doch, das pro erschossenen Iraker 100 € an eine Irakische Wiederaufbau Gesellschaft spendet, aber das traut man sich dann doch nicht. Geld wiegt Menschenleben und zerstörte Natur leider nicht auf!


    Zitat


    1.) Einer macht den Anfang! Dann werden auch andere aktiv. Meist ist der Hinderungsgrund nämlich Angst gewesen, etwas Falsches zu tun.


    Wie gesagt, ich halte deine These für illusorisch. Es mag in kleinen Dingen funktionieren. Schon bei Ratsentscheidungen kleinerer Städte bis hin zu den große Parlamenten dieses Landes ist es fast unmöglich als Einzelner eine Bewegung zu gründen. Dafür ist viel Glück, Talent, Lobby und Geld gefragt damit man sowas umsetzen kann. Schau ins Geschichtsbuch: Sowas funktioniert nicht am laufenden Band. Revolutionen/Veränderungen brauchen manchmal viel Zeit.

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Möchtest du den allen ernstes lieber folgende Formulierung hören, damit sie auch absolut korrekt ist? Bitte schön:
    "Weil es die meisten Menschen die lieber nach dem Herdenmuster handeln doch nicht anders haben wollen?

    Nein, mir ging es um etwas anderes: Es gibt viele psychologische Untersuchungen, die belegen, dass wir (= alle Menschen!) einfach 'Herdentiere' sind.
    Man kann das z.B. beobachten, wenn man jemandem zwei Linien zeigt, von denen eine eindeutig kürzer als die andere ist. Ist die Person in einer Gruppe, in der alle anderen sich einig zu sein scheinen, dass die beiden Linien gleich lang sind, sagt so gut wie niemand meine eigene Meinung (dass offensichtlich die eine Linie doch kürzer ist), sondern die (Versuchs-)Person passt sich der allgemeinen Meinung an, d.h. bewertet die Meinung der Gruppe höher als ihre eigene.
    Sogar in potentiell gefährlichen Situationen (Rauch wurde in einen Unterrrichtsraum geleitet), blieb die Versuchsperson ruhig sitzen und meldete kein Feuer, wenn alle anderen (involvierten) Personen auch keine Anzeichen der Beunruhigung zeigten. D.h. der Gruppendruck siegt sogar über unsere eigenen Überlebensinstinkte.


    Und natürlich handeln nicht immer 100% aller Menschen so, aber die große überwiegende Mehrheit, also von der Wahrscheinlichkeit her auch Du und ich! ;)
    So lassen sich Phänomene wie der Holocaust erklären. - Natürlich gab es auch ein paar Widerstandskämpfer. - Aber prozentual gesehen war da nur ein winziger Teil der Bevölkerung. :(


    Zitat

    Wenn ich ehrlich bin, ist mir aber auch das suspekt. Wenn mir nur jemand hinterherzockelt, weil ich etwas tue, dann halte ich es aber auch nicht für das an sich motivierendste Mittel. Viel mehr muss der- oder diejenige davon überzeugt sein, wieso das jeweilige handeln gut ist. Das bringt auf Dauer mehr.

    Es geht nicht darum, dass jemand hinterherzuckelt, sondern darum, dass er seine passive Haltung aufgibt.
    Der Fachbegriff ist "Verantwortungsdiffusion": Je mehr Leute in einer Gruppe sind, desto weniger ist der Einzelne bereit, etwas (offensichtlich Wichtiges) zu unternehmen, weil jeder(!) denkt, dass das ja auch 'die anderen' tun könnten... Dazu kommen Ängste, etwas Falsches zu machen und sich zu blamieren. Durch dieses Verhaltensmuster kommt es immer wieder dazu, dass bei öffentlichen Verbrechen und Unfällen niemand hilft. Interessanter Link
    Die gute Nachricht: Indem man sich dieses Musters bewusst wird, bringt man den Knoten zum platzen! :)


    Es geht hier also nicht um Illusionen, sondern um das Wissen um menschliche Handlungsmuster, und wie man sie durchbrechen kann.


    Zitat

    Schau ins Geschichtsbuch: Sowas funktioniert nicht am laufenden Band. Revolutionen/Veränderungen brauchen manchmal viel Zeit.

    Das sehe ich genau so! :)


    Aber ich glaube, wir kommen ein wenig vom Thema ab... ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Ich rede auch von der Mehrzahl. Da hier die meisten bei TT eine höhere Bildung genossen haben, ist ein Querschnitt durch die Bevölkerung so leicht nicht möglich.


    Gewagt, gewagt - diese These von Dir, AdministratorDr.


    Imho geht ihr beide vom falschen Grundbegriff aus. Der Mensch ist kein Herdentier sondern ein Jäger und Sammler, der Sesshaft geworden ist. Man muss, um dies festzustellen, nur einen Blick ins Werbeforum hier bei TT werfen. Bildung oder gar ein Studium ist hierzu nicht erforderlich. Alternativ könnte man jedoch auch sagen, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist.

  • Hi,
    ich unterstütze auch den Gedanken des umweltbewußten Lebens und bin der Meinung, dass JEDER in seinem kleinen Kosmos etwas machen kann.


    Dass es allerdings vielen -siehe Geiz ist geil-Mentalität- völlig egal ist, was und woher sie etwas beziehen oder wie eine Öko-Bilanz des Produktes ausschaut, finde ich traurig.


    Aber es sind ja Gott sei Dank nicht nur "Grüne", die angesichts der Energiekosten langsam anfangen, sich Gedanken um solche Themen zu machen. Und damit wird (leider) auch die gängige Meinung bestätigt, dass der Mensch nur über seine Geldbörse zu Änderungen in seinem Verhalten bereit ist... :(


    greetz
    cm

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