Sinn und Unsinn des Tanzverbotes

  • Aber selbst wenn man auf die Belange von gläubigen Christen Rücksicht nehmen will: Den genauen Todestag von Jesus weis eh niemand wirklich, und laut Kirche wird dem Todeszeitpunkt am Karfreitag um 15 Uhr gedacht. 6 Stunden vorher und 6 Stunden nachher Tanzverbot, also von 9 Uhr bis 21 Uhr sollten die gläubigen Christen befriedigen, und ansonsten ist dadurch auch niemand eingeschränkt weil tagsüber eh keine Vergnügunsveranstaltungen sind. Das wäre dann doch ein fairer Kompromiss.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Ich geh mal davon aus, dass Du dann auch nichts gegen die Abschaffung von Sonntagen als Feiertagen hättest oder? Ebenso wie Weihnachten / Ostern insgesamt / Pfingsten, in einigen Bundesländern auch Christi Himmelfahrt und Fronleichnam? ;)

    Ich persönlich bin auch dafür, sämtliche religiösen Feiertage abzuschaffen und stattdessen aber andere Feiertage offiziell einzuführen, beispielsweise den Charles Darwin Gedenktag, um die wirklich wichtigen Sachen zu "feiern". Da gibt es noch genug wichtige Tage, so dass man jeden christlichen Feiertag problemlos ersetzen könnte: Den Internationaler Frauentag, Internationaler Kindertag, Weltumwelttag, Weltgesundheitstag, Geburtstag von Einstein, ... Auch ein europäischer Nationalfeiertag wäre IMHO sinnvoll.

  • Ich bin schon für die Trennung von Staat und Religion, aber ich finde man kanns damit auch übertreiben. Weihnachten und Ostern müssen schon sein, ausserdem finde ich haben sich Weihnachten und Ostern eh zu konfessionsübergreifenden Feiertagen entwickelt. Auf Weihnachtsmärkten Glühweintrinken und den Sternenhimmeln anschauen, oder wenn man mal Kinder hat an Ostern mit den Kindern n Osternest bauen macht man doch sowiso gern, egal ob man jetzt Christ, Moslem oder Bekenntnislos ist. Weihnachten und Ostern feiern ist imho europäische Identität unabhänig vom christlichen Glauben, auch wenn der Ursprung im christilichen Glauben liegt.


    Auf rein kirchliche Feiertage wie Christi Himmelfahrt oder Pfingsten könnte man imho schon verzichten.


    Dafür einen europäischen Feirtag einzuführen wäre nicht schlecht. Denke der 25.3. würde sich da anbieten.


    Weltumwelttag und Weltgesundheitstag sind doch so Pseudotage die willkürlich festgelegt sind und keine Tradition haben. Für nen Feiertag taugen die doch nicht.


    Darwin war auch nicht so toll. Mittlerweile weis man das die Darwin'schen Theorien nicht uneingeschränkt gelten.


    Geburtstag von Einstein. Einstein hat sicher Respekt verdient, allerdings war er nicht allein, sondern es gab noch ne Reihe andere Wissenschaftler, und da weis man dann echt nicht wo man die Grenze ziehen soll. Ausserdem finde ich nicht das man Geburtstage oder Sterbetage zu Feiertagen machen sollte, wir wollen doch keinen Personenkult.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Ich bin schon für die Trennung von Staat und Religion, aber ich finde man kanns damit auch übertreiben. Weihnachten und Ostern müssen schon sein, ausserdem finde ich haben sich Weihnachten und Ostern eh zu konfessionsübergreifenden Feiertagen entwickelt. Auf Weihnachtsmärkten Glühweintrinken und den Sternenhimmeln anschauen, oder wenn man mal Kinder hat an Ostern mit den Kindern n Osternest bauen macht man doch sowiso gern, egal ob man jetzt Christ, Moslem oder Bekenntnislos ist. Weihnachten und Ostern feiern ist imho europäische Identität unabhänig vom christlichen Glauben, auch wenn der Ursprung im christilichen Glauben liegt.


    Sorry, aber das ist genau der Schwachsinn, den ich kritisiere. Wenn ich antireligiös bin, dann bin ich das doch immer. Oder nur dann, wenn es mir in den Kram passt? Wenn ich nicht glaube, dann können mir Weihnachten und Ostern am Arsch vorbeigehen. Der tiefere Sinn dieser beiden Feste liegt nämlich überraschenderweise NICHT darin, Zeit zum Glühweintrinken zu haben oder ein Osternest zu bauen. ;)


    Zitat

    Auf rein kirchliche Feiertage wie Christi Himmelfahrt oder Pfingsten könnte man imho schon verzichten.


    Sind Ostern und Weihnachten keine rein kirchlichen Feiertage? Was dann?

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Sorry, aber das ist genau der Schwachsinn, den ich kritisiere. Wenn ich antireligiös bin, dann bin ich das doch immer. Oder nur dann, wenn es mir in den Kram passt?


    Wenn man deine Definitionsmaßstäbe anders herum ansetzt, sind jetzt mal grob und wahrscheinlich zu niedrig geschätzt 75% der Christen in Deutschland antireligiös und völlig inkonsequent, wogegen ich persönlich absolut nichts habe, ist mir lieber als in einem Land voll lauter fundamentalistischer Spinner zu leben.


    Ich glaube aber jedenfalls kaum, dass Jesus als er damals seine Sekte gegründet hat, auch nur im entferntesten das heutige Christentum im Sinne hatte. Das ist meiner Meinung wohl eher eine Perversion des ursprünglichen Gedankens.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Nur weil man nicht religiös ist bedeutet das doch noch lange nicht das man ein rein rationales Arbeitstier ist, das ohne Rituale, die man mit seinen Freunden und seiner Familie begehen kann auskommt. Rituale kann man aber nicht einfach so künstlich aus dem Boden stampfen (sowas haben nur die Nationalsozialisten versucht) sondern müssen schon eine Tradition haben. Weihnachten und Ostern bestens geeignet, egal ob man Christ, Moslem oder Atheist ist.

  • D-Love: wenn Du das Christentum als Sekte bezeichnest, dann hast Du entweder keine Ahnung vom Christentum oder von dem, was unter "Sekte" zu verstehen ist. Mir ist auch klar, dass niemand zu 100 % konsequent sein wird in seinem Leben, jeder ist irgendwann mal inkonsequent, egal ob Christ oder nicht. Aber konsequent auf den Annehmlichkeiten des Christentums "bestehen" (wo kommen denn die Sonntage her? Wo Ostern, Weihnachten, Pfingsten etc. pp.), aber das Christentum permanent zu kritisieren, das geht mir halt gegen den Strich.


    Und ob ich ein Ritual als Ritual brauche? Ich kann meinen Lieben auch so immer was schenken, wenn ich möchte. Brauchts dafür Weihnachten?

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Wer hier laut nach "Trennung von Kirche und Staat" schreit , sollte aufpassen das er sich nicht selber ins Bein schießt. Denn der Karfreitag ist ein Religiös begründeter Feiertag, und nach der Religion eben ein ein Trauertag. In der heutigen Zeit verkommt aber jeder Feiertag (egal welcher) nur noch zu "Oh Geil, Feiertag! Nix Arbeiten! Party!Party!Party!". Dann ist aber eben die Begründung des Feiertags/Trauertags flöten. Deswegen das Tanzverbot.


    Wer also nach Abschaffung des Tanzverbots etc. ruft, der entzieht div. Feiertagen die Legitimation. Also Abschaffen, dann aber komplett! Dann könnt ihr am Karfreitag Party feiern, aber müsst auch vorher malochen. Die Arbeitgeberverbände reiben sich schon die Hände, denn das will man ja schon seit langem. Dann werden wirklich alle religiös bedingten Feiertage komplett abgeschafft. Wer will soll sich dann doch entsprechend seiner aktuellen Religion eben Urlaub nehmen. In Deutschland gibt es AFAIR eh viel zu viele Feiertage im Vergleich zu anderen EU Staaten. Außerdem sollte der Staat dann noch gleich die staatlichen Feiertage nicht mehr anhand eines Datums festlegen, sondern den "Tag der Arbeit" auf den ersten Sonntag im Mai und den Tag der deutschen Einheit auf den ersten Sonntag im Oktober legen. Aber glaubt nicht, dass man durch den Wegfall von sagen wir 10 religiösen Feiertagen dann auch 10 Tage mehr Urlaub bekommt!


    Dann könnt ihr Party machen wie ihr wollt, aber wie es so schön heißt, wer feiern kann der muss auch arbeiten.

  • Das am Karfreitag dieses Tanzverbot gilt,war mir bewusst und habe das auch so akzeptiert.



    Aber das am Gründonnerstag schon alle Diskotheken geschlossen hatten z.B. in Duisburg und Oberhausen, hat mich schwer enttäuscht.


    gerade wo ich eine arbeitsreiche Woche hatte und nochmal ein bisschen Zerstreuung suchte.


    Diese Zeit zwischen 0 Uhr und 5 Uhr am Karfreitag interressiert wirklich auch keinen Gläubigen

  • Zitat

    Original geschrieben von mainframe1


    Diese Zeit zwischen 0 Uhr und 5 Uhr am Karfreitag interressiert wirklich auch keinen Gläubigen


    Stimmt, den interessiert nämlich (mindestens) die ganze (Kar-)Woche :rolleyes:


    Ich steh' einfach so auf dieses Rosinenpicken (was ich nicht auf Dein posting im Konkreten beziehe, das steht nur aufgrund der ersten Aussauge voran :)).. Kirche/Religion/Christentum - obwohl man sich nie kritisch damit auseinandergesetzt hat, sondern als Aufhänger nur die ganzen Skandale/Skandälchen/päpstlichen Entgleisungen nimmt - als banal/blödsinnig/verblendet/überflüssig abtun, sich aber immer wieder über Weihnachtsgeld, die Osterferien, die Feiertage ob des überflüssigen Pfingstens (worum geht's da überhaupt?) freuen & es genau so geil finden, daß man Sonntags ausschlafen kann (ja, auch diese kleine Sitte geht zurück auf religiöse Wurzeln, man kann es kaum glauben..)


    Also wenn schon meckern, daß man Gründonnerstag (kommt übrigens von greinen, also veraltet weinen, insofern ebenfalls ein Trauertag) und Karfreitag nicht die Sau rauslassen kann (was ja der moderne Sinn von freien Feiertagen geworden zu sein scheint), dann bitte konsequent die Trennung von Staat und Kirche sowie die Losssagung von allen Glaubensdingen durchziehen und auch die ganzen schönen benefits ignorieren...


    Spaßgesellschaft, olé....


    Zitat

    Original geschrieben von D-Love


    Wenn man deine Definitionsmaßstäbe anders herum ansetzt, sind jetzt mal grob und wahrscheinlich zu niedrig geschätzt 75% der Christen in Deutschland antireligiös und völlig inkonsequent


    Quelle? :rolleyes:


    Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Ich glaube aber jedenfalls kaum, dass Jesus als er damals seine Sekte gegründet hat, auch nur im entferntesten das heutige Christentum im Sinne hatte


    Ja? Und was ist am heutigen Christentum so verwerflich/sektierend?


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Nur weil man nicht religiös ist bedeutet das doch noch lange nicht das man ein rein rationales Arbeitstier ist, das ohne Rituale, die man mit seinen Freunden und seiner Familie begehen kann auskommt. Rituale kann man aber nicht einfach so künstlich aus dem Boden stampfen (sowas haben nur die Nationalsozialisten versucht) sondern müssen schon eine Tradition haben. Weihnachten und Ostern bestens geeignet, egal ob man Christ, Moslem oder Atheist ist.


    Ähm, ich verstehe Dich also richtig, daß eine Tradition eine schöne Sache ist, aber verwurzelt sein muss (wie Weihnachten oder Ostern, den Huldigungstagen des roten dicken Mannes und des kleinen niedlichen Karnickels), dann aber vollkommen frei von den Wurzeln gefeiert/betrachtet werden sollte
    :confused:

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