Hi Freax,
es ist mal wieder Karfreitag und Zeit über den Sinn und Unsinn des Feiertagsgesetzes FTG nachzudenken.
Warum gibt es dieses Gesetz? Der Staat verbietet mir öffentlich zu tanzen, mich sportlich zu betätigen usw. aus Gründen, die auf die Religion zurückgehen. Weil Christen den Karfreitag für den Todestag Jesu halten. Ist das nicht ein klarer Verstoß gegen die Säkularität?
Oder geht es um die Religionsfreiheit im Grundgesetzt in welchem steht, dass niemand wegen "seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden" darf?
Dann möchte ich aber auch mit meinen schiitischen Mitbürgern um den Imam Hussein trauern dürfen und gesetzlich garantiert bekommen, dass mich keine öffentlichen Tanz- oder Sportveranstaltungen daran hindern kann, dass die Ordnungshüter hart durchgreifen gegen jene die da kommen uns zu stören.
Interessantes Zitat des Sängers der eher unbekannten Gruppe Ezio, die Karfreitag ein Konzert in Deutschland geben wollte: "Sounds like a Taliban-thing"
Wo er recht hat... Ich frage mich mit welchen Gründen der Gesetzgeber das Gesetz halten wollte wenn ich öffentlich dagegen klagen würde? Wie rechtfertigt Vater Staat sein fundamentalistisches Gesetz und den Einsatz seiner Exekutive?
Gerne würde ich Kommentare von Leuten lesen, die für das Vergnügunsverbot sind und die mir erklären können warum sie es für sinnvoll halten.
Jeder Christ den ich bisher gefragt habe argumentierte so, dass er sich gestört fühle von der Heiterkeit der Vergnügungssuchenden und dass man nicht tanzen soll am Todestag unseres Erlösers.
Ich aber finde es grundsätzlich Falsch die Freiheit der Ungläubigen gesetzlich zu beschränken. Wer trauern will soll trauern - wer feiern will soll feiern.
-SF³