Boykott der TK-Branche überfällig?

  • Zitat

    Original geschrieben von mayday7
    ...
    Eine große Frechheit, warum sollen wir die Steuerzahlung boykottieren, wir sollten einfach mal das S65 boykottieren, aber das macht ja sowieso keiner hier :D !
    ...
    MFG mayday7



    Und was produzieren die armen Arbeiter in Shanghai dann :confused:


    Die eigentliche Problematik ist doch die, dass shareholdervalue bei allen großen AG´s mit als wichtigstes wirtschaftliche Ziel gesehen wird.


    Erst wenn der Absatzmarkt weiter zusammenbrechen wird, werden einige Manager aufwachen, und merken, dass Sie zu kurzfristig gedacht haben.
    Wollen wir mal hoffen, dass es dann noch nicht zu spät ist.
    Aber wer im Fach Geschichte aufgepasst hat weiß, dass Friedenszeiten in regelmäßigen Zyklen unausweichlich unterbrochen werden.


    Stehen wir gerade am Übergang von der demokratischen sozialen Marktwirtschaft hin zur kapitalistischen Aristrokratie?

  • Zitat

    Und was produzieren die armen Arbeiter in Shanghai dann


    Wieso sind die arm! Meinst du arm dran, wenn siemens wieder nach Deutschland umzieht!
    Was sollen die armen Deutschen dann sagen, wenn die Arbeitslosenzahl höher als die Anzahl der "noch" arbeitenden ist!
    Dieser Satz ist übel, weil man irgendwie Subjektiv antwortet! Für die Verhältnisse in China, soll die chinesiche Wirtschaft sorgen!
    Und die deutsche Wirtschaft soll sich auch ein bißchen um die deutsche Wirtschaft sorgen!
    Denn imho nicht nur symbolischer Adel verpflichtet, sondern auch materieller "Adel", nach einer Redensart!

    Zitat

    Die eigentliche Problematik ist doch die, dass shareholdervalue bei allen großen AG´s mit als wichtigstes wirtschaftliche Ziel gesehen wird.


    Schön das Konzerne Probleme haben, aber diese bleiben mir fern oder ich interessiere mich nicht dafür!
    Verzeiht, wenn ich den "Egoismus" der Konzerne nicht nachvollziehen kann!
    MFG mayday7

    Die Paula ist ne Kuh, die macht nicht einfach Muh, die macht nen Pudding, der hat Flecken, Vanille Schoko, Schoko Vanille, nur echt von Paula mit der Brille!
    Ich liebe Hausmeister Krause - Ordnung muss sein!

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    Na, wer glaubt, dass die konzerne den Entwicklungsländern einen Gefallen tun, indem sie ihre Produkte dort fertigen lassen, ist aber auch ganz schön blauäugig. Die ziehen doch nur dorthin, weil sie denen die Jobs für einen niedrigeren Lohn anbieten können! Für die gleiche Arbeit, die hier verrichtet werden würde, bekommen die Arbeiter dann nur einen Bruchteil des deutschen Gehalts, und das auch noch unter meist schlechteren Arbeitsbedingungen! Nennt ihr das einen Gefallen? Ich nenne dies Ausbeutung. Wenn Siemens etc. wegziehen und dort die gleichen Löhne wie hier anbieten würden, wäre ich völlig einverstanden! Dann wäre dies eine wahre Wohltat. Aber ein bisschen Egoismus in Hinsicht auf die heimische Wirtschaft ist auch angebracht, gerade in der heutigen Wirtschaftslage.

    Vertrauensliste


    Der Mensch erfand die Atombombe. Keine Maus würde auf die Idee kommen, eine Mausefalle zu bauen. (Albert Einstein)

  • Vielleicht wurde ich hier missverstanden,
    daher nochmal im Klartext:


    natürlich ist es langfristig falsch, Arbeitsplätze in Billiglohnländer zu verschieben, wenn man seine eigenen Güter auch weiterhin im Hochlohnland vermarkten will!
    Denn das Hochlohnland wird dann keine finanzielle Decke hierfür mehr haben.



    Und mit den armen Arbeitern in Shanghai wollte ich nur andeuten, dass besonders das S65 vielleicht neben Deutschland auch in China gefertigt wird, und irgendwann dann vielleicht leider nur noch in China.

  • Zitat

    Original geschrieben von dirtmag


    ...ich halte das für etwas blauäugig und zu einfach gedacht. Es würde sich ja gesellschaftlich nichts ändern in Deutschland, aber genau das ist notwendig.


    Dieser Aussage muß ich mich doch wohl zwangsläufig anschließen! Vielleicht hätte dirtmag etwas weiter ausholen sollen, damit es wirklich auch der Letzte kapiert: Diejenigen von euch, die die ersten sind, die auf irgendeinen "Schnäppchen-Link" klicken, um irgendwo 50 cent zu sparen, sind anscheinend mal wieder die Ersten, die jammern, wenn in Deutschland Arbeitsplätze verloren gehen, oder wenn sie gar irgendwann mal selber auf der Straße stehen. Das finde ich einfach nicht in Ordnung.


    Sicherlich muß fast jeder irgendwo seine paar Kröten zusammenhalten, wo er nur kann, aber gerade bei Luxusartikeln wie Mobiltelefonen, PCs oder was auch immer haben einige Möchtegern-Discounter die Ansicht in den Köpfen verankert, daß man "blöd" sein muß, wenn man nicht feilscht.


    Leute, was glaubt ihr wohl, woher der enorme Preisdruck kommt, dem sich Industrie und Handel ausgesetzt sehen? Glaubt ihr, eine Firma Siemens bietet ein Handymodell XY freiwillig für meinetwegen 179.- Euro an, wenn es auch für 199.- akzeptiert werden würde?


    Daß diese einige Tausend mal 20 Euro Preisdifferenz irgendwo wieder eingespart werden MÜSSEN, wenn man überleben will, ist nun mal unbestritten.


    Und daß man an der Personalkostenschraube in Deutschland nicht viel drehen kann, sollte jedem klar sein, der sich schon mal mit den Themen Gewerkschaften und Lohnnebenkosten auseinandergesetzt hat.


    Also bleibt vielen Firmen - auch und gerade den Konzernen - langfristig nichts anderes übrig, als Arbeitsplätze ins Ausland auszulagern.


    Das haben aber sicherlich nicht allein "die bösen Firmen" zu verantworten, sondern letztendlich jeder einzelne Verbraucher - allen voran diejenigen, die am Samstag für drei Euro Benzin verfahren, um in einem 20 Kilometer entfernten Supermarkt ihr Klopapier einen Euro günstiger zu kaufen.


    Versteht mich nicht falsch: Ich bin auch dafür, daß sich etwas ändert. Aber ein solcher "Boykott" ist nicht der richtige Weg. Es ist an jedem einzelnen von uns, als allererstes uns selbst und unsere Einstellung gegenüber dem WAHREN Wert der Ware zu ändern - denn viel zu oft wird die Ware heute leider weit unter ihrem "WAREN-WERT" verkauft...


    just my 2 ct.


    NoTeen

  • Ich denke, an dem Problem ist jeder selbst allein schuld. Wer wird z. B. für ein Handy 50-100 € mehr zahlen, nur weil es aus Europa statt aus China kommt?


    Jeder versucht doch privat seine Wünsche so günstig wie möglich zu bekommen.


    Die Konsequenz wäre doch dass es neben "Eine Welt" Läden nun auch Läden mit Waren die in Hochpreisindustrieländern hergestellt sind.

  • Die Frage ist aber: Nützt es wirklich, wenn ich 20 oder 30 Euro mehr zahle?


    Derzeit wohl nicht. Wenn ich ein bestimmtes Handymodell suche (also mich auch hersteller, udn Typ schon festgelegt habe), und das dürfte ja der Normalfall sein, dann ist es einfach egal ob ich es beim teuren oder billigen Händler kaufe. Wenn ich beim teuren Händler kaufe, dann zahlt der sicher keinen Cent mehr, an Siemens oder /// oder wen auch immer, sondern schiebt den Mehrpreis selbst ein.
    Die Mitarbeiter bei Siemens haben also absolut gar nix davon, wenn ich beim Händler X mehr zahle als beim Händler Y.


    Die Sache, einfach mal nicht immer beim billigsten Anbieter zu kaufen hilft da also nix weiter, weil auch wenn man teurer kauft, der Händler sackt das geld selbst ein, und Siemens bekommt nix mehr dafür. Und selbst wenn, dann versickert das Geld in Vorstandetagen, ohne das die Mitarbeiter was davon haben. Das hilft also auch nicht weiter. Wenn ich beim billigsten händler kaufe, dann mache ich damit nix kaputt, auch keine Arbeitsplätze. Die werden höchstens in Vorstandsetagen kaputtdiskutiert. Aber wie man da ein umdenken erreicht ist fast nicht Möglich...


    Ein Boykott könnte das schon erreichen, aber dazu müßte man 100% der bevölkerung erreichen, und die müßten also auch alle Mitmachen. Und wer glaubt, daß das funktioniert, der klaubt auch an den Weihnachtsmann...

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • Hi, ihr braucht das gar nicht so hektisch zu sehen.


    In der Firma, in der ich arbeite, hat man sich auch mal auf das China-Spiel eingelassen und
    ist reumütig nach D zurückgekehrt, weil das in China hergestellte wegen deutlichen Qualitätsmängeln nicht zu verkaufen war
    und / oder derart hohe Reklamationskosten verursacht hat, dass sich das betriebswirtschaftlich nicht mehr gerechnet hat.


    Das wird über kurz oder lang fast allen so gehen, es sei denn sie produzieren nur Besenstiele oder so.


    Von daher regt mich das nicht (mehr) auf.


    Das ärgerliche ist etwas ganz anderes:
    jeder unserer studierten Jungmanager meint das aufs neue ausprobieren zu müssen und lernt von anderen eben nicht.
    Die Folge: damit das Betriebsergebnis wieder stimmend gemacht wird, werden ein "paar" Leute entlassen - statt der erfolglosen Jungmanager.

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