Darum:
Manchmal lohnt es sich die Vergangenheit zu betrachten.
Richard Heim hatte 1997 Herrn Prigge, einen vormaligen McKinsey Top-Consultant abgelöst. Dieser hatte mit dem damals milliardenschweren Siemens Mobilfunkbereich enorme Gewinne realisiert und wohl verlauten lassen, den Bereich zu verselbstständigen. Das war sein Ende.
Fortan durfte er mit ein paar Ex-Siemens Mitarbeitern Funkmodule auf selbstständiger Basis vertreiben. Richard Heim hat dann die verschiedenen Bereiche der "Communication Devices" von Siemens nämlich Dect-Telefone, alte Festnetztelefone und natürlich die Handys gesamthaft übernommen.
Peter Zapf war schon damals, im Jahre 1997, Richard Heims wichtigster Mann. Ein starker Einbruch im Absatz führte dazu, dass man 1998 massenhaft Mitarbeiter abbauen wollte. Die Schließung des Bereiches wurde im Zentralvorstand ernsthaft erwogen.
Es kam dann zu einem "Deal" zwischen Richard Heim und dem Siemens Betriebsrat. Um einen teuren Sozialplan zu vermeiden, wurde offiziell verkündet, dass der Bereich Mitarbeiter sucht. Inoffiziell kündigte Richard Heim mit stillschweigender Kenntnis des Betriebsrates jedem, den er wollte.
Als erstes musste der Marketingleiter von Richard Heim gegen den Marketingleiter des gekündigten Herrn Prigge um Aufgaben streiten. Wer aber Aufgaben verloren hatte, war überflüssig und wurde selber rausgeworfen.
Der Marketingleiter von Herrn Prigge, Joachim Grollmann , schaffte es durch allerlei Aktivitäten den Marketingleiter von Richard Heim auszubooten. Dessen Abteilung stand nach kurzer Zeit vor der Auflösung.
Er verstarb im Sommer 1997 an einem Herzinfarkt.
Richard Heim ließ nun Joachim Grollmann als neuen Marketingleiter gegen einen Marketingleiter aus einem übergeordneten Zentralbereich antreten. Das Gerücht machte die Runde, dass dieser homosexuell sei.
Mit altbewährten Methoden, Mitarbeiter um gleiche Aufgaben ringen zu lassen, Mitarbeiter zu veranlassen sich über Kollegen schriftlich zu beschweren, Mitarbeiter zu veranlassen Kollegen Fehlverhalten nachzuweisen etc. wurden Beide wegen Erfolglosigkeit und ihrer gegenseitigen Beschwerden ihrer Aufgaben entbunden.
Peter Zapf war bereits vorher erfolgreich am arbeiten. Seiner Vertriebsleiterin wiederum hat er vorgeworfen in Italien etwas falsches gesagt zu haben. Sogleich wurde sie ihrer Aufgaben entbunden. Das Gerücht machte die Runde, sie sei in Norddeutschland in einer Nervenklinik, auf Erholung. Einer weiteren weiblichen Führungskraft aus dem Vertrieb wurde nachgesagt, sie sei ihren Aufgaben nicht gewachsen. Ein längerer Aufenthalt in der Siemens nahestehenden Nervenklinik Gabersee im Osten Münchens führte zu dem Ergebnis, dass sie Probleme mit Männern hätte, wie Gerüchte besagten. Die Kündigung war nur noch Formsache.
Einem Mitarbeiter außerhalb des Führungskreises, der sich an Unterschriftenlisten gegen andere Kollegen und auch Führungskräfte nicht beteiligt hatte, wurde nun selber per Unterschriftenliste von Kollegen vorgeworfen, er sei unfähig und man wolle nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten. Beschlüsse der Führungskräfte wurden im gesamten Bereich bekannt gemacht, dass man mit diesem Mitarbeiter nicht mehr zusammenarbeiten wolle.
Man lies den Kollegen ohne Arbeit oder gab ihm völlig sinnlose Aufgaben um ihm dann wegen Unfähigkeit zu kündigen. Zu guter Letzt wurde noch das Gerücht verbreitet, dass der Mitarbeiter von Siemens gekündigt werden wollte, einzig um von Siemens eine hohe Abfindung zu erhalten. Siemens werde deswegen dafür sorgen, dass der Mitarbeiter nie mehr eine Arbeit und Erwerbseinkommen finden werde.
Einige Beispiele von vielen. Peter Zapf sagt man nach, dass er 2003 wegen Erfolglosigkeit seinen Job abgeben musste. Richard Heim wurde 2000 in den Ruhestand versetzt. Der gesamte Personalbestand des Bereiches wurde in der Zeit umgewälzt und ausgetauscht. Viele verloren ihren Job für immer.
Der urplötzlche Tod, was sollte es anderes sein als ein Herzinfarkt, des bei der Belegschaft äußerst beliebten und ganz und gar erfolgreichen Herrn Moyes kann nur bedeuten, dass ein Mobbingsystem besteht und arbeitet.
Eine Firma die in der Öffentlichkeit wegen ihrer schandhaften Illoyalität gegenüber Mitarbeitern und Führungskräften zweifelhaften Ruhm erlangt hat, ist nicht wettberwerbsfähig. Neid und Angst schaffen keine neuen Technologien und Produkte. Wer weiss, dass ihn die Firma Morgen wie einen Hund vor die Tür setzen wird, auch nach Jahrzehnten loyaler Arbeit, kann keine innovativen Ideen realisieren. Kunden wollen deren Produkte nicht.
Gute Leute haben im wahrsten Sinn des Wortes keine Überlebenschance.
Bereits seit Anfang der neunziger Jahre entwickelt Siemens keine neuen Produkte mehr, keine einzige Innovationen, sondern tritt vielmehr hochqualifizierte Fachleute zu zehntausenden in Deutschland in die Erwerbslosigkeit und Armut. Die Politik gibt Rückendeckung.
Unter http://www.nci.migm.de kann jeder nachlesen, was der Arbeitnehmer in Deutschland bei Siemens zu erwarten hat.
Mitarbeiter gegeneinander auszuspielen und sich zerstören zu lassen, senkt kurzfristig die Personalkosten schafft keine neuen Arbeitsplätze und vernichtet alle Zukunftschancen für Deutschlands Jugend.
Chinesische Billiganbieter überrollen Siemens im Handyumfeld. Sie werden zum Kassenschlager in Deutschland werden, weil sie besser und billiger sind.
Vielleicht schaffen die ja in Zukunft Arbeitsplätze in Deutschland.