Wann ein Händler ein Händler ist...

  • Schade, daß ich übers Wochenende kaum hier reinschaue. Die Story um terryfoxirgendwas hätte mich durchaus zum Posten angeregt... :D


    Da die entspr. Threads inzw. geschlossen sind und ich just vor einigen Tagen eine ähnliche Diskussion mit 2 Kumpels hatte, will ich hier mal eine kurze Abhandlung über Händler posten.


    Das Hauptmerkmal eines Gewerbetreibenden besteht darin, daß hinter seinem Treiben eine Gewinnerzielungsabsicht steht. Es spielt hierbei keine Rolle, ob jemand z.B. zu Beginn seiner Gewerbetätigkeit Dinge bewußt mit Verlust verkauft, etwa um sich einen Namen zu machen oder weil er davon ausgeht, daß er die Verluste, die er mit dem Verkauf der Warengruppe a) macht, später durch den Verkauf der Warengruppe b) wieder ausgleicht. Solche Strategien kennt man ja auch von den ganz Großen. Eine Gewinnerzielungsabsicht ist aber i.d.R. trotzdem leicht erkennbar.


    Wenn jemand wie z.B. ich alle zwei Wochen ein Handy kauft, es benutzt, eventuell einen Testbericht schreibt und das Gerät dann via Bieteforum oder ebay mit Verlust wieder verkauft, dann ist klar erkennbar, daß es sich hier um ein (zwar vielleicht ungewöhnliches und teures, aber eben) Hobby handelt und keinerlei Gewinnerzielungsabsicht vorliegt. Die Menge der dabei verkauften Dinge spielt hierbei keine Rolle.


    Wenn hingegen jemand irgendwo günstig 3 Geräte kauft und diese mit 5 oder 10 oder wieviel auch immer € Gewinn direkt weiterverkauft, dann steht eine Gewinnerzielungsabsicht dahinter, und dann ist es ein Gewerbe. Und auch hierbei spielt die Menge der Geräte keine Rolle. Wer in seinem ganzen Leben ein einziges Mal 3 Geräte bei einem Großhändler bestellt, um sie weiterzuverkaufen, ist dadurch bereits ein Händler. Wer jahrelang aller zwei Wochen ein neues Gerät als Privatmensch kauft und mit Verlust weiterverkauft, ist trotzdem keiner.


    Wenn jemand seine Ware sogar auf einer Webseite anbietet und AGBs hat, dann ist die Sache eigentlich glockenklar. Natürlich ist so jemand Händler und muß dann natürlich ein angemeldetes Gewerbe haben, Rechnungen schreiben und die 24 Monate Gewährleistung anbieten. Eine Kopie der Rechnung des Großhändlers nützt dem Endkunden übrigens gar nichts, da die Ansprüche des GH-Kunden nicht übertragbar sind (und zudem i.d.R. auch nur 12 Monate betragen, da zwischen Händlern andere Gesetze gelten).


    Insbes. bei der terryfox-Story stellte sich mir noch die Frage, wie der Mensch eigentlich an GH-Geräte kommt, wenn er doch gar kein Händler ist. Ich vermute mal, er ist durchaus einer, wollte die Geräte aber Quasi-Privat verkaufen, um keine Gewährleistung bieten zu müssen, natürlich aber auch, um keine MwSt. abzuführen. Das ist natürlich eine besonders prekäre Konstellation - angemeldetes Gewerbe, Dinge als Händler einkaufen - womöglich die ausgegebene MwSt. beim FA geltend machen - und privat und ohne Rechnung verkaufen. Auf solche Stories fahren die FAs richtig ab, und das kann nett teuer werden... :eek: ;) :D

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Re: Wann ein Händler ein Händler ist...


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Wenn jemand wie z.B. ich alle zwei Wochen ein Handy kauft, (...) dann via Bieteforum oder ebay mit Verlust wieder verkauft (...)

    Was aber ist, wenn Du die Geräte mit Gewinn wieder verkaufst? Wärst Du dann nicht so eine Art Zwischenhändler (ein anderer Begriff fällt mir leider nicht ein), wenn in Deinem speziellen Falle die Geräte für die exklusiven Tests, damit indirekt zu Werbezwecken für den Händler von dem Händler angeliefert werden. Diese später durch die hohe Nachfrage einen über den Einkaufspreis liegenden Wert erzielen würden?

  • Ja, da hast Du völlig recht. Wenn ich die Sachen mit Gewinn verkaufen würde, dann wäre das natürlich was anderes. Da könnte man dem FA 100x was von Hobby und privat erzählen, würde dann nicht mehr interessieren.


    Aber so ist es halt nicht, denn es ist immer Verlust dabei. Ich erinnere mich spontan nicht daran, jemals ein Gerät mit Gewinn verkauft zu haben. Und selbst wenn unter den dutzenden Geäten mal eins oder zwei dabei wären, wo tatsächlich ein Gewinn herausgekommen wäre: Es ist dann natürlich trotzdem noch ein Unterschied, ob ich mehrere Geräte bei einem Großhändler einkaufe und damit Gewinn mache, oder ein einzelnes im MediaMarkt und damit nur zufällig einen Gewinn erziele, weil ein ebayer die Preise nicht kannte.

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  • @BB007


    dasnwas du schreibst ist ja auch logisch. Ich meine, das du kein Hänlder bist, das weis ja jeder. Das du, wie auch viele andere, die Handys als eine der ersten haben, ist ja auch klar.


    Nehmen wir mal ein bsp.


    Ich habe mir damals das 7650 für 699,-€ gekauft, ich hatte es glaube ich ziemlich früh. Bei solchen Handys ist es immer schwer einen Gewinn zu erzielen, es ist unmöglich, würde ichmal sagen. Da das Handy, nachdem ich mit dem Ding "gespilet hatte" schon für 649,- angeboten wurde, paar Taage später, dank Vodafone, wurden die Teile schon für 580,- gehandelt. Das man mit neuen Handys, welche man ziemlich früh kauft, keinen Gewinn machen kann, das weis glaube ich jeder.


    Was aber der User terrywasweisich gemacht hat, sieht für mich schon nach handel aus. Denn meiner Meinung, reicht nur der Gedanke dazu aus (ich will Gewinn machen).


    Auch verstehe ich nicht, wie locker das manche sehen. Viele Ebayler, sage ich mal, machen sich darüber gar keine Gedanken, bis dann einmal das FIAMT vor der Tür steht, und dann ist es ziemlich spät.

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  • Zitat

    Original geschrieben von fonez.de
    Das man mit neuen Handys, welche man ziemlich früh kauft, keinen Gewinn machen kann, das weis glaube ich jeder

    Sofern Du zu dem Zeitpunkt nicht die Möglichkeit einer gewinnbringenden Versteigerung in Erwähnung ziehst.

  • Zitat

    Original geschrieben von T39
    Sofern Du zu dem Zeitpunkt nicht die Möglichkeit einer gewinnbringenden Versteigerung in Erwähnung ziehst.


    da gebe ich dir Recht. Nur wenn ich die Ebaygebühren noch dazurechne, dann komme ich wirklich nie zu einem Gewinn, bei mir, und bei vielen anderen, sage ich mal, war das beste Ergebnis, ein Verlust von 10,-€, wenn ich etwas bei Ebay versteigere.


    Ausser natürlich meine Ersatzteile, welche ich aber alle auch dem FIAMT melde, denn die gehen mit Rechnung raus, das andere ist alles privat, und da habe ich keinen Gewinn.

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  • Das schlimmste imho ist, dass solch ein Möchtegern Wohnzimmerhändler eine ganz andere Kalkulationsgrundlage hat; er kann ganz andere Preise errechnen und beeinträchtigt somit das Geschäft der richtig kalkulierenden Händler.


    Diese kämpfen wohlmöglich noch stärker um Kunden (und ums überleben), weil ein XYZ etwas Knete nebenbei (ohne Gewerbe) verdienen will.


    Aber nicht nur die Mwst. wollte er sich wohlmöglich einheimsen, sondern auch Garantie/Gewährleistungsansprüche nicht tragen.


    Feine Sache :mad:

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  • War natürlich ironisch gemeint. Ich hätte wohl besser den Smilie benutzen müssen: :(

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  • mal ne rein theoretische frage;


    wenn ich z.b. zum geburtstag ein handy geschenkt bekomme und die freundin übersehen hat, dass ich das bereits in meiner sammlung habe :D


    (mögliche gedanken bzgl. rückgabe an händler lassen wir bei diesem beispiel mal aussen vor)


    meine kosten: 0 EUR
    mein gewinn bei ebay: XXX EUR abzgl. evtl. versand abgzl. ebay gebühren


    bin ich nach dem verkauf bei ebay ein "händler"? ich habe das handy ja mit der absicht verkauft, gewinn zu erzielen.


    :confused:

    "Die Spritpreise sind so in die Höhe gegangen, mittlerweile mache ich mein Auto nachts aus..."

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