Gibt es sowas wie Dankbarkeit noch?

  • Naja, ich habe gerade für einen Klassenkamaraden einen Pulli verkauft - für ihn als Schüler mit einem effektiven Gewinn von 80 € ein gutes Geschäft. (Der Pulli war und ist selten!)


    Ich habe die komplette Transaktion , d.h. professionelle Artikelbeschreibung, Fotos,Transport usw. übernommen, da er auf gut deutsch unfähig dafür ist (sorry).


    Gleich nachdem ich ihn reingesetzt habe, ruft er mich sofort an und fragt wo der Artikel sei (obwohl er nicht gewusst hat, dass ich ihn sofort reingesetzt habe, daraus schließe ich, dass er dies aber erwartet hat !)


    Nebenbei im Schlußwort viel mal kurz ein Danke.


    Heute habe ich ihn noch einmal drauf angesprochen:


    "Hey, ich habe dir ja 80 € verdient" und er nur


    "jaja" und hat abwegig gelacht, im Prinzip ist es ihm also egal!



    :flop:


    OK, diese Liste könnte ich endlos weiterführen, mich würde von eurer Seite allerdings mal interessiern, welche Gegenbeispiele ihr erzählen könnt, damit ich nicht immer anfangen muss an meiner undankbaren, unzuverlässigen Gesellschaft zu zweifeln ! (Denn die Leute die ich kenne sind fast alle so !)



    :)

  • Re: Gibt es sowas wie Dankbarkeit noch?


    Zitat

    Original geschrieben von Nokiafreak

    "Hey, ich habe dir ja 80 € verdient" und er nur


    "jaja" und hat abwegig gelacht, im Prinzip ist es ihm also egal!


    Das Du die ganze Transaktion für ihn durchgeführt hast, ehrt dich natürlich, aber dafür hast Du dieses mal Lehrgeld bezahlt. Vereinbare bei allen weiteren Geschäften mit Freunden, Bekannten, usw. vorher deine "Provision", dann stehst Du nicht wieder als Idiot da. In diesem Sinne. klimajacke

  • hey, darum geht es mir gar nicht.


    in zukunft bin ich gerne weiter bereit, solche freundschaftsdienste zu leisten - findet ihr so eine reaktion normal?


    vielleicht erwarte ich auch zuviel von meinen mitmenschen, hmm :rolleyes:

  • In der Tat glaube ich, dass die meisten Leute solche Dinge nicht mehr zu schätzen wissen. Freundlichkeit und Dankbarkeit sind heute rar.


    MfG

  • Ich finde es schon schön, wenn ich einem Freund mit seinem Rechner/Netzwerk helfe. Alleine sein Dankeschön zeigt mir, wie ernst er es meint und wieviel Wert ihm unsere Freundschaft ist (die nicht auf Diensten basiert).


    Hab aber auch ein Gegenbeispiel von der Deutschen Bahn. (im folgenden DB ;) )


    Hab dort damals ein Schülerticket für 140 DM gekauft + Freizeitticket für nen 10er ! Zusammen 150 DM. Ich hab aber nur 140 DM bezahlt. Als ich rausging viel es mir auf, und ich ging zurück und meinte er hätte sich verrechnet, er bekäme noch 10 DM von mir. Er guckte mich an, nahm es entgegen und ging gelangweilt weg - kein Danke - kein garnix ! :mad: Da hab ich mich noch geärgert. Anscheinend wollen die Leute beschissen werden, anders verstehe ich diese Grundhaltung nicht.


    Gruß,
    Dominik

  • Zitat

    Original geschrieben von Nokiafreak
    hey, darum geht es mir gar nicht.


    in zukunft bin ich gerne weiter bereit, solche freundschaftsdienste zu leisten - findet ihr so eine reaktion normal?


    vielleicht erwarte ich auch zuviel von meinen mitmenschen, hmm :rolleyes:


    Die Reaktion deines Freundes ist nicht normal. Du hast auch nicht zu viel erwartet. Der Werteverfall ist in Deutschland sehr weit vorangeschritten. Man sieht alles als ganz normal an, also kleine Gefälligkeiten, aber danken tut Dir kein A****. Aber an deiner Antwort sehe ich, daß Du immer noch nichts aus diesem Fall gelernt hast. Vielleicht kann Dir unser Psychoonkel wrywindfall mehr dazu sagen. klimajacke

  • Naja, da mir öfters sowas passiert und das in der Tat nur eine Angelegenheit von vielen war/ist, habe ich in der Tat nichts gelernt.


    Leider merke ich wie ich mich immer mehr den Anderen in dieser Hinsicht anpasse, bspw. schreibe ich manchmal auf keine PN´s zurück oder ich vergesse vieles, das wurmt mich.


    Ich persönlich (an der stelle des Freundes) hätte mich mehrmals bedankt, ihm versucht, etwas gutes zu tun, ihm gefragt, ob ich ihm irgendwie helfen kann oder ihm eine Art Trinkgeld gegeben.


    :mad:

  • Also ich denke, der von AdministratorDr beschriebene "Werteverfall" ist stark sozial geprägt. In meinem Bekanntenkreis befinden sich zu 90% "Kinder aus gutem Hause" (sorry, wenn das prollig klingt, weiß aber nicht, wie ich das ausdrücken soll) und da ist es bei uns selbstverständlich, dass man einer Frau die Tür aufhält, artig Danke sagt und freundlich Bekannte grüßt!


    Währenddessen merke ich aber immer wieder bei uns im Einzelhandel, dass Freundlichkeit und gutes Benehmen eher die Ausnahmen sind. Ich stehe beim Kaufhof an der Kasse bei zwei Verkäuferinnen, die sich unterhalten und mich nur nebenher bedienen. Ein anderes Mal: Zwei Franzosen (kommt in trier als Touristenziel häufig vor) stehen vor mir an der Kasse und erkundigen sich höflich auf französisch, was der Artikel kostet, da der Preis nicht draufstand. Das einzige, was diese Aushilfe über die Lippen brachte, war ein "Macht xxx ?!" ohne angucken, "Guten Tag" oder "Auf Wiedersehen!"!
    Soviel zu den Beispielen.
    Der Grundgedanke der Höflichkeit ist ja zumeinst der, dass gutes Benehmen, Höflichkeit, gute Kinderstube und Freundlichkeit vom Elternhaus her übernommen werden. Ich sehe als Kind, wie meine Eltern Leute freundlich begrüßen und sehe das Verhalten von ihnen, was ich übernehme.
    Aber wenn man einen 13jährigen hach so erwachsen tuenden Pupertierenden anguckt, der älteren Leuten im Bus den Platz am Fahrer wegnimmt, fällt einem echt nichts mehr ein!


    Also mehr Erziehung in die deutschen Kinderzimmer!!!

    "Linienflüge sind was für Loser und Terroristen!"
    H.S.

  • Hallo,


    Ich kenne das auch, dass manchmal einfach die Dankbarkeit fehlt.
    Das finde ich schade und überlege es mir bei dieser Person sicher bei der nächsten Sache ein zweites Mal, ob ich wieder etwas für sie/ihn tue.


    Es gibt aber auch Sachen, die einen freuen und wo man sich gerne einsetzt.
    Ich habe z.B. für einen Bekannten aus dem Forum Karten für ein Fussballspiel besorgt. Dieser hat sich mehrfach nett bedankt und ich habe gemerkt, dass er sich gefreut hat und dankbar war. Wenns immer so laufen würde, dann wäre es wahrscheinlich einfacher.


    Auf der anderen Seite habe ich auch schon Sachen erlebt, die einfach enttäuschend sind. Ich habe z.B. einen Bekannten hier in der Umgebung, der immer und oft, wenn er hier ist, bei uns etwas isst, trinkt und es sich gutgehen läßt. Dass er aber mal auf die Idee kommt Danke zu sagen oder sich besser noch zu revanchieren, indem er auch mal was mitbringt oder, wenn man unterwegs ist, mal was ausgibt, ... das kommt nicht vor. Selbst, wenn man ihn anstubst und sagt, dass er doch auch ruhig mal was ausgeben solle, dann fragt er einen warum er dies tun solle. Und selbst, wenn es darum geht irgendwo etwas gemeinsam zu bezahlen, damit es an der Kasse schneller geht, dann gibt er gerne mal weniger, denn es ist ja anscheinend selbstverständlich, dass die anderen die fehlenden Euros drauflegen. Auch irgendwie eine Form von Undankbarkeit... :rolleyes:


    Ansonsten:


    Immer erstmal an das Gute im Menschen glauben! :)
    Meist geht das auch gut ...



    ciao
    Chris


  • Siehst Du, Du hast deine Schwächen in dieser Angelegenheit selbst erkannt. Gehe einfach bei den nächsten "Gefälligkeiten" professioneller, mit mehr Planung und Pfiffigkeit vor und laß Dich nicht wieder ausnutzen, übers Ohr hauen usw. klimajacke

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!