Doktorgrade bei Ärzten: was bedeutet habil.

  • Dann will ich auch mal meinen Senf dazutun.
    Es wird hier immer wieder von Titeln in Zusammenhang mit akademischen Graden geredet.


    Dazu folgendes:
    Ein Akademischer Grad, also Diplom, Promotion (Doktorgrad), Berufung zum Professor etc. sind keine Titel, sondern akademische Grade. Sie gehören auch nicht zum bürgerlichen Namen und müssen somit auch nicht bei der Anrede verwendet werden (auch wenn viele das noch glauben).


    Titel dagegen sind z.B. Graf, Freiherr, Baron etc. und gehören zum bürgerlichen Namen. Somit spricht man einen Baron XYZ auch mit Baron XYZ an. In Gegensatz dazu reicht es völlig aus einen Menschen mit Professor- oder Doktorgrad als Herr XYZ anzureden.


    Eine noch aus der "Urzeit" stammende Ausnahme gibt es beim Doktorgrad, der kann nämlich auf Wunsch bislang noch mit in den Personalausweis aufgenommen werden (habe gehört, dass es Vorschläge gibt dieses zu ändern). Damit ist der Doktorgrad zwar "anredefähig", der Promovierte hat aber keinen Anspruch auf Anrede mit dem Doktorgrad.


    Gruß,
    Xian

  • Zitat

    Original geschrieben von Mooney
    BTW: Im Fachbereich Medizin promovieren derzeit nur noch zwischen 55 und 65% der Absolventen...


    Interessant. Und die anderen? Sind die dann Dipl.-med., oder was? Ich glaube, ich habe noch nie das Schild einer Arztpraxis gesehen, auf dem nicht von einem Dr. N. N. die Rede war. :rolleyes: :confused:

  • Zitat

    Original geschrieben von Bash-T

    Interessant. Und die anderen? Sind die dann Dipl.-med., oder was? Ich glaube, ich habe noch nie das Schild einer Arztpraxis gesehen, auf dem nicht von einem Dr. N. N. die Rede war. :rolleyes: :confused:


    Doch, man sieht schon Schilder wo draufsteht: Michael Müller, Arzt für Allgemeinmedizin, also ohne Dr. oder so. Aber recht selten. Viele Ärzte promovieren halt, gerade dann, wenn Sie eine eigene Praxis eröffnen möchten, einfach, weil so fälschlicherweise eine höhere Kompetenz unterstellt wird. Daher ist auch nur die Heranziehung von praktizierenden Ärzten mit eigener Praxis über die Schilder an den Hauswänden nicht repräsentativ, da hier sicher ein höherer Prozentsatz an promovierten Ärzte vorliegt als im Durchschnitt. Es gibt ja auch Ärzte in Krankenhäusern, welche die sich dann doch für einen anderen Job entschiededen haben, im Ausland arbeiten, bei der Krankenkasse oder in der Forschung tätig sind, die muss man ja alle mitzählen.

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Zitat

    Original geschrieben von Xian
    Titel dagegen sind z.B. Graf, Freiherr, Baron etc. und gehören zum bürgerlichen Namen.


    Ich dachte immer der Adel wäre nicht bürgerlich. :confused: :) :D

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • [bockig]
    Trotzdem sehe ich nicht ein, jemand wegen eines "ererbten" Titels anders anzureden als meinetwegen die nette Bäckersfrau. Da setze ich mich gerne über die Konventionen hinweg. Auch die Herrschaften des Adels sind -- um mit meinem Großvater zu sprechen -- "nackt und ohne Hut auf die Welt gekommen".
    [/bockig]


    Apropos: Liebe Österreicher im Forum, bei Euch sind doch die Adelstitel offiziell abgeschafft, oder? Zumindest habe ich das vor kurzem gelesen. Da stand dann aber auch, daß auf "gesellschaftlichen Ereignissen" die entsprechenden "bürgerlichen" Visitenkarten mit Bleistift "adelig ergänzt" werden ...


    *küssdiehand*
    Barrie :D

  • Zitat

    Original geschrieben von Barrie
    [bockig]
    Trotzdem sehe ich nicht ein, jemand wegen eines "ererbten" Titels anders anzureden als meinetwegen die nette Bäckersfrau. Da setze ich mich gerne über die Konventionen hinweg. Auch die Herrschaften des Adels sind -- um mit meinem Großvater zu sprechen -- "nackt und ohne Hut auf die Welt gekommen".
    [/bockig]


    Naja, es sind schließlich allgemeine Umgangsformen, die sich aus der Historie ergeben. Genauso redet man Fremde ja mit Sie an und Bekannte duzt man häufig. In englischsprachigen Ländern ist das auch nicht üblich. Jetzt könnte ich ja sagen, ich sehs gar nicht ein, eine Unterscheidung zu treffen, sind ja alle gleich auf die Welt gekommen, ich duze einfach jeden. Bei einem Polizeibeamten macht das dann gleich 1000 €.


    In Deutschland sagt man halt Graf xxx, wenn man einen Grafen anspricht. Das ist so üblich und die korrekte Form der Anrede. Die wenigen Grafen, die ich kenne, schimpfen aber auch nicht, wenn man sie mit Herr anspricht. Aber es gehört sich halt nicht und warum sollte man hier nicht die Umgangsformen waren, man isst ja auch mit Messer und Gabel und nicht mit den Fingern...


    Was mich noch interessieren würde, Barrie: Warum wollten die Herrschaften des Adels denn unbedingt mit Deinem Grovater sprechen? :D

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Zitat

    Original geschrieben von Nebelfelsen

    [...]
    Was mich noch interessieren würde, Barrie: Warum wollten die Herrschaften des Adels denn unbedingt mit Deinem Grovater sprechen? :D

    Touché!


    Barrie :D

  • Habil?


    :confused:


    Ich kenne nur labile Doktoren...:D

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • @beugelbuggy


    Labile Doktoren? Hast Du die senilen vergessen:D


    Aber BTT:
    Ich kenne ne Menge promovierter Leute, die derart schnell einschnappen, wenn man mal "vergißt", sie mit ihrem Titel anzureden, daß es schon beinahe lächerlich ist. Ein Rechtsanspruch besteht nicht, wie hier im Thread bereits geschrieben, aber wieso sollte ich dann einen Adeligen, der für seinen Titel überhaupt nichts getan hat und das Hirn einer Erbse haben könnte, mit seinem Titel ansprechen müssen!? Wenn nicht mal jemand, der sich den Namenszusatz erarbeitet hat, ein Anrecht drauf hat, dann ist es chon geradezu unverschämt, dieses Anrecht auf ererbte Titel zu erheben, oder?


    Luposen

    Handys sind die einzigen Objekte, bei denen Männer sich streiten, wer das kleinere hat.

  • Re: @beugelbuggy


    Zitat

    Original geschrieben von Luposen
    Labile Doktoren? Hast Du die senilen vergessen:D


    Aber BTT:
    Ich kenne ne Menge promovierter Leute, die derart schnell einschnappen, wenn man mal "vergißt", sie mit ihrem Titel anzureden, daß es schon beinahe lächerlich ist. Ein Rechtsanspruch besteht nicht, wie hier im Thread bereits geschrieben, aber wieso sollte ich dann einen Adeligen, der für seinen Titel überhaupt nichts getan hat und das Hirn einer Erbse haben könnte, mit seinem Titel ansprechen müssen!? Wenn nicht mal jemand, der sich den Namenszusatz erarbeitet hat, ein Anrecht drauf hat, dann ist es chon geradezu unverschämt, dieses Anrecht auf ererbte Titel zu erheben, oder?


    Luposen


    Die Adelstitel sind aj von Geburt an vorhanden, also quasi ein Teil des Namens. Bei einem Doppelnamen besteht ja auch der Rechtsanspruch auf Nennung des vollen Namens, egal wie besch. Leuthäuser-Schnarrenberger o.ä. auch klingen mag.
    Aber in der Tat ist es ungerecht, dass akademische Titel nicht genannt werden müssen. Andererseits hält sich zumindest beim Dr. fast jeder in der Schriftform daran. Beim Gespräch hingegen wird oft das Dr. weggelassen, viele Doktoren störrt das aber nicht weiter (zumindest hat sich nie einer meiner Lehrer beschwert). Bei anderen Titeln ist es schon wieder schwieriger, die werden oft auch in der Schriftform nicht genannt. Aber wenn man hier eine Rechtspflicht einführen würde, dann würden sich vielleicht auch die Leute ohne Titel beschweren und wollen dann Ihre erlernte Berufsbezeichnung oder den bestandenen Befähigungsnachweis zwingend ihrem Namen voranstellen.

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

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