Religionsausübung ist schön und gut, nur muß die eben nicht innerhalb staatlicher Institutionen stattfinden wenn Staat und Religion aus guten Gründen getrennt sein sollen. Seine Religion kann jeder im Privaten bzw. an den entsprechenden Orten (Kirchen, Moscheen, Synagogen, Schreinen usw.) ausüben, nur nicht in der Schule. Schule sollte imho eher zur Information über Religionen dienen als zur Zurschaustellung religöser Symbole einer einzigen Religion.
Haben wir eigentlich schon über's Kopftuch-Verbot diskutiert? ;)
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"Kopftuch-Verbot"
welch trauriges wort
anstatt über verbote sollte über mehr rechte und persönliche möglichkeiten der entfaltung und stärkung der demokratischen freiheiten diskutiert werden....
besonders wenn man schon am anfang eines textes von irgendwelchen "ungläubigen" hören muss das sie eine fremde religion anscheinend besser kennen als die praktikanten dieser religion.
auch ist es immer wieder verwunderlich zu lesen das das kopftuch erst seit wenigen jahrzehnten bestehen würde.......das gegenteil ist der fall..... bis vor einem jahrhundert bedeckten fast alle frauen ihr haupt mit einem tuch......egal ob christ, jude oder muslim
ich würde sagen ein thema das in einem telefon forum zu nichts führen wird
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Zitat
Original geschrieben von Mundi
bis vor einem jahrhundert bedeckten fast alle frauen ihr haupt mit einem tuch......egal ob christ, jude oder muslimAus religiösen Gründen?
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Zitat
Original geschrieben von Mundi
besonders wenn man schon am anfang eines textes von irgendwelchen "ungläubigen" hören muss das sie eine fremde religion anscheinend besser kennen als die praktikanten dieser religion.
Sorry, aber Du wirst bei jeder Weltreligion "Gläubige" finden, die ihre eigene Religion (nach Maßstab von Mitgliedern der gleichen Religion) nicht besonders gut kennen, dies aber von sich behaupten.
Genauso wirst Du "Ungläubige" finden, die sich im Vergleich zum durchschnittlichen "Gläubigen" besser deutlich besser auskennen.Es tut mir leid, Dein Statement halte ich für nicht besonders zielführend.
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Re: Re: Haben wir eigentlich schon über's Kopftuch-Verbot diskutiert?
ZitatOriginal geschrieben von chico
Ganz einfach aus dem Grund, weil viele das Kopftuch als Demonstration ihrer Religion nutzen,
weshalb das Kopftuch in der Türkei an den Unis, im Parlament etc ebenfalls verboten ist.Den Punkt finde ich in diesem Zusammenhang ganz interessant. Wenn selbst in einem islamisch geprägten Staat die Religion vom Staat getrennt werden soll, verstehe ich irgendwie den Aufstand in Deutschland nicht wirklich.
Allerdings finde ich, dass man jedenfalls Kopftuch und Kruzifix nicht uneingeschränkt vergleichen kann. Immerhin vergleicht man ein Kleidungsstück mit einem Wandschmuck.
Während in einem Fall der Staat beschließt, ein Zeichen einer gewissen Glaubensrichtung aufzuhängen, ist es im Falle des Kopfuches die Entscheidung eines anderen Menschen, wie er sich kleidet. Eher vergleichbar mit der Situation, wenn man einem christlichen Lehrer verbieten würde, das Kreuz um den Hals zu tragen. Im einen Fall ist die Handlung des Staates gezielt darauf gerichtet, eine gewisse Religion in den Vordergrund zu rücken (ansonsten müsste man wohl auch Symbole der anderen Religionen aufhängen), während es sich beim Kopftuch um die Religionsausübung des einzelnen handelt.
Einziges Problem kann die höhere Präsenz des Kopftuches im Vergleich zum Kreuz um den Hals einer Lehrkraft darstellen. Somit steht das Recht auf freie Religionsausübung der Lehrerin gegen das Recht der Schüler.Und ich muß zugeben, dass ich zumindest in den Anfängen meiner Schulzeit verwundert gewesen wäre, mich vor einer Kopftuchträgerin zu finden.
Deswegen halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass es hier tatsächlich zu einer Interessenkollision kommen kann, die man nur durch ein Verbot des Kopftuches bewältigen kann. Somit hat es die Lehrerin dann wenigstens in der Hand, ob sie das Kopftuch für den Unterricht ablegt und sich so qualifiziert.Gruß
Chris -
Zitat
Original geschrieben von oecher
Sorry, aber Du wirst bei jeder Weltreligion "Gläubige" finden, die ihre eigene Religion (nach Maßstab von Mitgliedern der gleichen Religion) nicht besonders gut kennen, dies aber von sich behaupten.
Genauso wirst Du "Ungläubige" finden, die sich im Vergleich zum durchschnittlichen "Gläubigen" besser deutlich besser auskennen.Es tut mir leid, Dein Statement halte ich für nicht besonders zielführend.
du möchtest in diesem thema zu einem ziel kommen?in einem telefon forum?
mag sein das sich der durchschnitt mehr oder weniger auskennt, darum lässt man entscheidungen von "spezialisten " ihres faches treffen und nicht von "irgendwelchen " leutenandi2511 meinst du die haben alle ihre köpfe bedeckt weil ihnen kalt war? der ursprung des kopftuches bei frauen ist religiös bedingt und nicht mode oder umwelt
wie gesagt zu einem ziel wird man bei diesem thema nie kommen, aber verbote und beschränkungen führen meistens zu nichts
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Also meines Wissens nach, muss eine gläubige Frau erst ein Kopftuch tragen, nachdem sie in Mekka war. Bekannte von uns würde nämlich gerne nach Mekka fahren, aber sie mag einfach kein Kopftuch tragen. Man könnte das ganze natürlich auch anders vergleichen: Wenn in der Trükei ein Mädchen so rumläuft wie die Mädchen bei uns, dann bekommt man von der Bevölkerung auch einiges zu hören (vorausgesetzt man ist nicht in nem Tourigebiet). Wenn man in ein Land mit einer anderen Kultur zieht, dann muß man sich halt im gewissen Maße anpassen. Bei uns in der Gegend haben sie z.B. me Muschee (schreibt man das so?) hingestellt und sich gewundert, wieso sie kein Mikro und Lautsprecher anbringen dürfen, damit sie um 5 oder 6 Uhr in der Früh da per Lautsprecher runterbeten dürfen. Das sind halt so Sachen, die ich nicht verstehe. Wenn ich in der Türkei ne kath. Kirche hinbauen würde, die würden mir auch was erzählen.
Ein weiteres Problem mit den religösen Symbolen hat man dann auch noch? Wie weit soll man gehen. Wenn man es nach SF³ seiner Meinung sieht, dann dürften die Lehrer ja nicht mal eine Kette mit nem Kreuz tragen, weil das ja auch schon religiöse Beeinflussung wäre. Ich ich persönlich würde es in gewisser Weise auch eine Frechheit finden, wenn sie das Kopftuch in Bayern erlaubt hätten, wo doch ein türkischer Vater in Bayern erfolgreich gegen die Abschaffung der Kreuze in den Schulen geklagt hat.
Gruß Basti
Edit:
ZitatOriginal geschrieben von Mundi
du möchtest in diesem thema zu einem ziel kommen?Du wirst bei so einer Diskussion zu keinem Ziel kommen, man kann sich nur herrlich daran die Köpfe einschlagen. Das hier ist einfach eine Grundsatzdiskussion, genauso wie "Abtreibung, richtig oder falsch", etc.
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Was mich stört, ist dass das Kopftuch im Islam als eine Erniedrigung der Frau hingestellt wird. Meiner Meinung nach trägt das Kopftuch dazu bei, sich vor "sexueller Anmache" der Männer zu schützen. Vor langen Zeiten galten lange Haare als sexy. Das haben die Christen auch so gemacht, z.B galten im MA die Fussknöchel als sexy und haben sie sie auch verhüllt.
Aber das was gerade hier in Dutschland und gerade auch in Frankreich getrieben wird, sei es als Christ oder Moslem finde ich nicht.
Man bricht sich nicht ein Ast ab, ein Kopftuch oder Kruzifix zu dulden, es ist alles eine Frage der TOLERANZ !!!
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Danke, chico, für die Aufklärung - auf Insider hatte ich gehofft
ZitatOriginal geschrieben von zendel25
Was mich stört, ist dass das Kopftuch im Islam als eine Erniedrigung der Frau hingestellt wird. Meiner Meinung nach trägt das Kopftuch dazu bei, sich vor "sexueller Anmache" der Männer zu schützen. Vor langen Zeiten galten lange Haare als sexy. Das haben die Christen auch so gemacht, z.B galten im MA die Fussknöchel als sexy und haben sie sie auch verhüllt.Aber allein das ist für mich völliger Blödsinn. Bei uns funktioniert die Welt auch ganz gut, mit "sexueller Anmache", ohne sinnlose Unterdrückung von naturgegebenen Trieben. Wird eine Frau also gezwungen ein Kopftuch zu tragen (was ja durchaus passiert) ist das ganz klar eine Überbewertung des männlichen Geschlechts.
Das Problem ist einfach, dass ich hier zu sehr an den Grundfesten des Islams rüttele. Das sollte man eher als Konstante hinnehmen.Wie sieht das denn in der Türkei aus? Findet da eine radikalisierung aufgrund des Verbotes statt? Ist das vielleicht nicht nur eine Schmeichelei die den Weg in die EU ebnen soll?
-SF³
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Zitat
Original geschrieben von SiemensFreak³
Wie sieht das denn in der Türkei aus? Findet da eine radikalisierung aufgrund des Verbotes statt? Ist das vielleicht nicht nur eine Schmeichelei die den Weg in die EU ebnen soll?-SF³
Eigentlich wollte ich zu diesem Thema mal nix sagen, aber...
Die Türkei hat die Trennung von Staat und Religion im Zuge ihrer Modernisierung 1922 eingeführt, genauso wie z.B. die lateinische Schrift. Daraus eine Anbiederung an die EU zu konstruieren sollte damit also hinfällig sein
Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass irgendwo der Wurm drin ist, dass Frauen sich bedecken müssen, um nicht sexuell belästigt zu werden. Vor allem wenn im Umkehrschluss daraus wird, dass sie unbedeckt also "einladen" wollen. Dieses hat wirklich weniger mit Religion sondern eher mit einer männerdominierten Kultur zu tun.
BTW sind viele "kulturelle" Eigenheiten des Islam, wie z.B. weitgeschnittene Kleidung und das Schweinefleisch- wie auch das Alkoholverbot eher regionalen Gegebenheiten zuzuschreiben und weniger religiös motiviert (die Religion ist aus dem 7./8. Jahrhundert aus Arabien, da bekam man mangelhaft bekleidet und alkoholisiert schnell einen Sonnenstich und Schweine konnte man unter den Bedingungen kaum halten bzw. das Fleisch konservieren).
Aber das nur am Rande...Edit: Kleiner Nachtrag der Ausgewogenheit wegen: das Christentum ist auch deutlich der damals im Mittelmeerraum vorherrschenden griechischen Kultur entlehnt. Gott als Sonnenstrahl bei einer Jungfrau? Zeus, ich hör dir trapsen...
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