Wieso wird immer nach Schuldigen gesucht?

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Original geschrieben von Rincewind
Bei verschuldeten Unfällen muß ja jemand verantwortlich sein.
Wie würdest du schauen, wenn ich dich mal auf der Straße treffe und bei der Gelegenheit über den Haufen fahre. Mir könnte ja hinterher keine was, denn es hätte ja jeden treffen können

Imho ist es sehr selten, das des nur den Schuldigen gibt. Meistens sind es mehrere Leute die Fehler machen, die sich dann verketten und zu solchen schlimmen Ereignissen führen.

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Original geschrieben von Benz-Driver
Frage ist, ob der Drängler wirklich SCHULD war. IMHO nicht, denn er ist ja an dem anderen Auto nicht angekommen. Ergo hat er aktiv damit nichts zu tun, daß die Frau von der Straße abgekommen ist, sondern es war eine Fehlreaktion der Frau. Genaugenommen war die Frau selbst schuld. Wäre sie - ohne das Lenkrad zu verreißen - langsam zur Seite gefahren, wäre überhaupt nichts passiert.

Das ist jetzt ein sehr gutes Beispiel. Klar hat die Frau das Lenkrad verissen, und deswegen gegen den Baum geschleudert. Aber trotzdem denke ich nicht das sie allein am Unglück schuld ist. Der Testfahrer hat durch die schon sehr hohe Geschwindigkeit zu dem Erschrecken der Frau geführt und deswegen mit zu der gefährlichen Situation geführt. Ebenfalls würde ich den hinteren LKW Fahrer eine Mitverantwortung unterstellen. Nach den Aussagen war der Verkehr zu dem Zeitpunkt nicht so dicht, das er nicht warten hätte können bis die Autofahrerin beide LKWs auf der mittleren Spur überholen hätte können. Wie oft gibt es solche "LKW-Zug-Rennen", die den nachfolgenden Verkehr ausbremsen. Dann hätte die Autofahrerin auf der mittleren Spur überholen können der Testfahrer hätte links vorbeifahren können.

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Original geschrieben von nadia
*ähhhh* was ist das denn für eine Logik?
nicht umsonst lernt man schon in der Fahrschule, dass man einen halben Tacho abstand halten soll und auch nicht umsonst gibt es die Autobahnpolizei die den Dränglern den Führerschein abnimmt oder mit Bußgeld bestraft!

Mit Sicherheit haben auch immer, wie sagt man so schön, Kausalzusammenhängen was damit zu tun.... aber man sucht ja nicht freiwillig nach einem Schuldigen. es gibt in jeder Situationen immer (einen) Menschen, wären dieser nicht da gewesen, wäre der entsprechende Zustand auch nicht eingetreten!

Nun, wäre ich am Steuer des gedrängten Wagens gesessen, wäre unter den gegebenen Umständen nichts passiert, weil ich mich von keinem Drängler schrecken lasse. Nichts desto trotz würde auch ich die Schuld beim Drängler sehen, wäre ich betroffen.

mfg,
Oliver

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Original geschrieben von Benz-Driver
Nun, wäre ich am Steuer des gedrängten Wagens gesessen, wäre unter den gegebenen Umständen nichts passiert, weil ich mich von keinem Drängler schrecken lasse. Nichts desto trotz würde auch ich die Schuld beim Drängler sehen, wäre ich betroffen.

mfg,
Oliver

ja eben, das ist es ja...ich geben mir auch mühe mich nicht erschrecken zu lassen, wenn ich einen Drängler hinter mir hab. Aber es reagiert nunmal jeder anders und das kann nunmal auch nicht ein Drängler einschätzen!

ChickenHawk:

mit "aus dem leben gerissen" meine ich gerade solche fälle, bei denen grob-fahrlässig gehandelt wurde, ein mensch noch leben könnte, wenn ein anderer korrekt gehandelt hätte!

ich möchte dich mal sehen, wenn ein z.b. ein betrunkener autofahrer deine frau und dein kind überfährt!
sagst du dann auch: ja, mein gott - cest la vie! sollte halt so sein!

Achja, weil in Österreich keiner schuldig gesprochen wurde, steht jetzt wieder alles Kopf! Wenn gestern jetzt noch Raketen-Rolf freigesprochen worden wäre, dann hätte es wahrscheinlich eine Revolution gegeben! Bezüglich des Kaprununglücks werden jetzt wieder Anschuldigungen und Mutmassungen gegen die österreichischen Behörden angestellt; das ist nicht mehr feierlich! Nur weil kein Schuldiger ausgemacht wurde, wird wieder gehetzt usw. Also warum wird immer ein Schuldiger gesucht? Damit man ein Unglück nicht mal als gegeben hinnimmt und seine Sorgen auf jemanden abwälzen kann!

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ich möchte dich mal sehen, wenn ein z.b. ein betrunkener autofahrer deine frau und dein kind überfährt!
sagst du dann auch: ja, mein gott - cest la vie! sollte halt so sein!

Ganz bestimmt nicht, darum ging es ja in der Ausgangsfrage gar nicht.
Das ein solches Erlebnis für jeden Betroffenen eine sehr starke emotionale Belastung darstellt ist überhaupt keine Frage.

Ich habe lediglich versucht darzustellen, wieso die Leute so reagieren wie sie es tun. Das hat nichts damit zu tun das ich derartigen Reaktionen und Gefühlen gleichgültig gegenüberstehe

Gruß
CH