Habe auch mein persönliches Erlebnis, mit der GEZ. Zum Glück seit kurzer Zeit zu meinen Gunsten geklärt.
Die Story dauerte von Oktober 1999 bis März 2014. Knapp 15 Jahre Theater. Bin damals bei meinen Eltern ausgezogen, erste eigene Wohnung. Erstbezug, neu erschlossen, und in der Einzugsphase hat die Stadt die Adresse des Hauses geändert. Das Grundstück wär zwischen zwei Straßen eingeklemmt und würde dann überraschend neu zu geordnet. Damit ging der Stress los. Im Mietvertrag die alte Adresse, okay gab ne Änderung. Dummerweise hatten wir zwei Zufahrten und die GEZ schlich durch die Gegend, nahm die neue Adresse auf, und die alte aus dem Melderegister wie es scheint. Habe GEZ gezahlt und nach einem halben Jahr Mahnungen bekommen, ich würde nicht zahlen. Siehe da, zwei Kundennummern, ganz toll.
Da die Posttante das Adressproblem kannte, bekam ich auch meine Post die an beide Adressen ging. Die ersten Anrufe bei der Gebührenmafia waren erfolglos bis rotzig. Ich wäre zu doof meine eigene Adresse zu kennen, mein Name wäre ja weit verbreitet, ich versuch mich rauszureden wegen Namensgleicheit und was da alles für wirres Zeug kam.
Auf die Kundennummern mit der neuen Adresse habe ich immer brav bezahlt, den anderen Kram einfach ignoriert. Kurzer Weg: Briefkasten -> Papiertonne. Irgendwann kam jede Woche was. Eines Tages stand ein Freak vom RBB auf der Matte. Er wäre extra wegen mir aus Potsdam gekommen - ja klaro.
Ich soll nachweisen das ich zahlen würde, hab ihm angeboten, daß er mir nachweisen soll dass ich nicht zahle. Wilde Fuchtelei mit dem Beitragskontoauszug mit der alten Adresse. Naja er kam also von der falschen Straße aufs Gelände und hat mich daher gefunden. Er wollte doch glatt in meine Bude und das mit mir klären. Habe ihm angeboten die Unterlagen zu suchen, er kann so lange warten, vor der Tür.
Eine halbe Stunde und zwei Kaffee später hat der Typ sturmgeklingelt und getobt, was ich mir einbilden würde. Habe leider die Unterlagen nicht auf dem Spfa finden können. Schönen Tag gewünscht und Tür zu, Klingel aus und Ruhe.
Dann kamen die Drohschreiben mit den 1000en von Mark und später Euro. Irgendwann kam Post vom Gerichtsvollzieher, die GEZ hätte gern zwei Jahresbeiträge, Zinsen und Strafe. Da sieht man mal das der nichtmal die Personalien geprüft hat, einfach abgetippt.
Lustigerweise hat der mich dann aber nicht gefunden, wollte den eigentlich kommen lassen und das vor Ort klären.
Habs dann am Telefon gemacht, er hat gelacht, ich soll den Schrieb zerreißen, er merkt sich das und gut ist.
Als nächstes kam Post von meiner Bank, die GEZ hat die Pfändung beantragt, abgelehnt, weil Daten falsch. Meine Beraterin hat auch gelacht. Auf Schreiben meinerseits hat die GEZ nur mit den üblichen Drohungen reagiert. Also hab ich irgendwann garnicht mehr reagiert.
Bin in den nächsten 12 Jahren zweimal umgezogen, meine beiden Kundennummern sind mir gefolgt. Die Konten konnten nicht bereinigt werden, angeblich wäre ich mit mir zusammengezogen! Ich wäre mein eigener Zwilling, richtig lustig.
Irgendwann hat mich dann mal ein GV besucht zu der Thematik, haben das bei einem Kaffee geklärt, nur die GEZ war weiter anderer Meinung.
Es ging munter so weiter, den Zusammenzug mit Schatzi im letzten Jahr wollten die auch nicht kapieren, und überhaupt, ich hab noch alte, offene Beträge, mittlerweile in der Dimension eines Renault Twingo
Hab dann im März nach Jahren der Abstinenz mal wieder die Hotlinr angerufen, und was passiert? "ich lösch ihre Konten einfach". Hat keine Minute gedauert, eine Woche später die Bestätigung und ein Scheck über knapp 20€ für Überzahlung irgendwann mal.
Wenn man den richtigen Hotliner erwischt geht was, die meisten haben aber ihr Schema F und wohl eh keinen Bock mehr bei dem ganzen Terror am Telefon den lieben, langen Tag.
Irgendwie fehlt mir aber die wöchentliche Post der GEZ.