Wer kann mein Arbeitszeugnis bewerten?

  • Re: Re: Wer kann mein Arbeitszeugnis bewerten?


    Zitat

    Das ist eigentlich ne 2...


    Das sehe ich auch so !



    Worüber ich mehr grüble ist:

    Zitat

    ... sein Auftreten gegenüber Kunden war immer serviceorientiert und zuvorkommend.


    Hierbei kommt es deutlich darauf an, wo Du was gearbeitet hast,
    z. B.
    in einem CallCenter = prima
    bei einem Hersteller = evtl. (nicht Garatie-) Leistungen verschenkt, zu grosszügig.



    Ein Lob steckt indirekt in der Abschiedsgrussformel,
    wäre Dein exAG nicht mindestens zufrieden gewesen, dann hättest Du keine gehabt.

  • Re: Re: Wer kann mein Arbeitszeugnis bewerten?


    Zitat

    Original geschrieben von dotwin
    Bloß nicht überbewerten! Leider wissen viele Zeugnisersteller gar nichts von den "geheimen" Verschlüsselungen.


    das kann ich durch eine situation auch nur bestätigen. ich habe von meinem alten arbeitgeber, eine sehr große firma in deutschland und der welt, ein abschlusszeugnis beim ende der ausbildung bekommen. nach aussagen der personalabteilung und nach meiner meinung eine 1-2.


    dann habe ich mich bei einer anderen firma vorgestellt. der zuständige personalbearbeiter fand das zeugnis zwar auch (sehr) gut. es hatte nur einen haken: es war ihm zu kurz. da er wohl schon super viele zeugnisse von meiner ehemaligen firma gesehen hatte, meinte er aus dem zeugnis lesen zu können, ich hätte irgendwas ausgefressen. dabei waren die zeugnisse der anderen azubis genauso lang.


    ich habe auch schon gehört, dass wenn neben der unterschrift des erstellers ein punkt rechts oder links gemacht ist (auch wenn es so aussieht, als wenn es zur unterschrift gehört), dass dieser die politische gesinnung des beurteilten darstellt. weder der aussteller noch ein befreundeter mitarbeiter der geschäftleitung einer großen sparkasse wussten davon. doch als dieser noch einmal bei einem personalbearbeiter nachfragte, bestätigte er mir diese machart in zeugnissen.


    also solange die allgemein formulierungen positiv enthalten sind, würde ich mir da keine zu großen sorgen machen. sonst frage doch mal deinen möglichen neuen arbeitgeber, was ihm nicht gefallen hat.


    gruß
    tom

  • Re: Re: Re: Wer kann mein Arbeitszeugnis bewerten?


    Zitat

    Original geschrieben von Tom Selleck
    ich habe auch schon gehört, dass wenn neben der unterschrift des erstellers ein punkt rechts oder links gemacht ist (auch wenn es so aussieht, als wenn es zur unterschrift gehört), dass dieser die politische gesinnung des beurteilten darstellt. weder der aussteller noch ein befreundeter mitarbeiter der geschäftleitung einer großen sparkasse wussten davon. doch als dieser noch einmal bei einem personalbearbeiter nachfragte, bestätigte er mir diese machart in zeugnissen.


    Das geht auch mit dem Stempelabdruck. Die sind ja im allgemeinen nie wirklich gerade. Wenns aber dann noch einen Tick weiter geht wie normal, kann man daraus etwas schließen. Muss aber nicht unbedingt, kann auch ein Versehen sein. Ebenso wie der Punkt.

    Bunt ist das Dasein und granatenstark! Volle Kanne, Hoschi.


    PS: CLK sind meine Initialen, haben auch nichts mit dem Auto zu tun. Gruß, Christian!

  • Arbeitszeugnisse und Noten


    Die Verschlüsselungstaktik in diesen Zeugnissen hat sich immer mehr dahin entwickelt, die von Gewerkschaften und Politikern durchgesetzten Normen, daß in Arbeitszeugnissen keine negativ klingenden Formulierungen stehen dürfen, durch eine immmer komplexer werdende Verschlüsselung auszutricksen. Im Grunde schlagen so ursprünglich gut gemeinte Mechanismen, die den Betroffenen vor Zynismus und Willkür der Zeugnisaussteller schützen sollten, eher negativ aus. Ich weiß gerade im Universitätsbetrieb von vielen Professoren, die es für unter Ihrer Würde ansehen, diese inzwischen auch in der letzten Frauenzeitschrift publizierten Codes zu verwenden und Ihren ehemaligen Hilfskräften so Zeugnisse ausstellen, die sie besser unter den Tisch fallen lassen; das gleiche gilt übrigens inzwischen auch für Gutachten aller Art. Wenn jeder was vorlegt, was erst mal positiv klingt, müssen halt andere Bewertungskriterien her und der Willkür ist viel mehr Tür und Tor geöffnet, als wenn in den Schreiben auch m,al was negatives stehen könnte. Das deutsche Massenuniversitätssystem ügt sich seit Jahrzehnten gerade im Bereich der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften (Jura ausgenommen) selbst in die Tasche, in dem es fast jeden Absolventen mit einer sehr guten oder zumindests guten Note entläßt...
    In Deinem Arbeitszeugnis fehlen in jedem Fall die Superlative, was insgesamt auf eine eher durchschnittliche bestenfalls befriedigende Leistung schließen läßt. Aber immer daran denken: jede Bewertung und Note ist relativ, was sich natürlich leicht sagen läßt, wenn sie dem neuen Chef nicht gefällt...Gewerkschaftern und anderen Gutmenschen sei Dank!

  • Re: Wer kann mein Arbeitszeugnis bewerten?


    Zitat

    Original geschrieben von benny bennz
    Besonders herforzuheben ist sein gutes Ausdrucksvermögen.

    Das ist es wichtig ob du dich her vertippt hast, oder ob der Tippfehler im Arbeitszeugnis steht. Wenn es so im Arbeitszeugnis steht, bedeutet es genau das Gegenteil.


    Ansonsten würde ich sagen das das Arbeitszeugnis insgesamt, und auch die Schlussformel auf ne gute 3 hinläuft.


    Im Detail würde ich sagen: Kenntnisse: ne gute 2; die Zufriedenenheit mit dir geht aber eher in Richtung schlechte 3; Insgesamt kommts dann auf eine gute 3 raus.

  • Re: Re: Wer kann mein Arbeitszeugnis bewerten?


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Das ist es wichtig ob du dich her vertippt hast, oder ob der Tippfehler im Arbeitszeugnis steht. Wenn es so im Arbeitszeugnis steht, bedeutet es genau das Gegenteil.


    das kenne ich auch so. ist mir beim ersten lesen noch gar nicht aufgefallen. aber wenn etwas besonders betont wird, das normalerweise nicht erwähnt wird, dann ist das gegenteil vom gesagten gemeint. jetzt kommt es drauf an, wo du gearbeitet hast und ob ausdrucksweise wichtig gewesen ist.


    wenn du also im ersatzteillager gejobbt hast, dann bedeutet der satz nicht so viel gutes.


    gruß
    tom

  • Zitat

    Aufgrund seiner sorgfältigen und strukturierten Arbeitsweise war er stets in der Lage, gute Ergebnisse zu erzielen.

    Hört sich für mich nach etwas wenig Umsatz an, den Du gemacht hast. Ansonsten ist das Zeugnis gut, auch die bemängelte Stelle ist eine gängige Formulierung für eine 2.

    S/// Xperia Pro mit Telco o2 All in M
    LG HB620T mit simyo
    Vodafone 845 mit netzclub Internet-Flat
    Samsung GT-E1182 mit o2 Genion Card S und Aldi Talk
    Motorola RAZR V8 mit VF CallYa OpenEnd Talk&SMS

  • Ich würde auch auf ne (schwache) 3 tippen, u.a. weil du "nur" zur "vollen Zufriedenheit" gearbeitet hast, "nur" "gute Ergebnisse", ein "gutes Ausdrucksvermögen", eine "gute Zusammenarbeit" (keine hervorragende) bewiesen hattest und weil im Schlussatz der Hinweis fehlt, dass man dein Ausscheiden bedauert.


    Was hat denn dein neuer Arbeitgeber gesagt bzw. gibt es Konsequenzen wegen des Zeugnisses?



    Brazzo

    FCB forever No. 1


    "Ein freundliches Wort kostet nichts und ist doch das schönste Geschenk." [Daphne du Maurier (1907 - 89), engl. Schriftstellerin]


    Geht der Reichtum der Welt zu Grunde, dann stirbt die ROLEX zuletzt.

  • Das Problem ist dass die Verklausulierungen und verdeckten Hinweise mittlerweile so komplex sind, dass nicht alle Personalverantwortlichen sie richtig interpretieren, ich bin auch nur Laie und muss mich hoffentlich so schnell nicht mehr damit rumschlagen.
    Wie schon in einigen Posts steht, es hängt auch von der genauen Aufgabe ab was gut und was schlecht ist.
    Im Kundenservice ist der Hinweis auf das gut Kommunikationsvermögen positiv, bei Lager- oder Kassenpersonal ein Hinweis auf eine Klatschtante.
    Unter der Annahme dass Kundenkontakt zu deinen primären Aufgabe zählte würde ich es als 2 bewerten, wenn du nur an der Kasse oder im Lager tätig warst oder warst her 3- bis 4.
    Der Satz "Die Leistungen von Benny Bennz haben unseren Erwartungen und Anforderungen stets voll entsprochen" ist wirklich etwas komisch, irgendwie eine Mischung aus "Er hat Dienst nach Vorschrift gemacht" und einem "Gut", wenn deine Selbstbewertung erstere Variante zulässt würde ich davon ausgehen dass es auch so gemeint ist, sprech wenn möglich evtl. noch mal mit dem Personaler der dass Zeugnis erstellt hat.

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