Wer kann mein Arbeitszeugnis bewerten?

  • Johnny B.: Danke für deine Beurteilung - hab mir die genannten Punkte gleich notiert und provisorisch mal berichtigt ^^


    Printus: Auch dir ein Danke, da du ja noch ein paar Fragestellungen mit integriert hattest, möchte ich kurz darauf eingehen:


    - Die ersten Punkte innerhalb deiner Aufzählung waren bei mir allesamt erfüllt und wurden nur vor dem Hochladen durch mich vom Schreiben entfernt. Bei dem Punkt "jemand ohne echte Erfahrung war bemüht" gebe ich dir Recht. Das Thema "Arbeitszeugnis" wird im Unternehmen bisher sehr stiefmütterlich behandelt, da dies unter dem vorigen Chef quasi nicht nötig war. Beim Neuen meiner Meinung nach schon, daher lieber Vor- als Nachsorge betreiben.


    - Den Punkt mit der Rangfolge der Tätigkeiten habe ich mir notiert - da hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können -.- Fehlende Tätigkeiten bzw. hinzugekommene wurden bereits im Voraus von mir vermerkt.


    - Die Tatsache der eigenen Qualifikation noch mit Beispielen zu untermauern ist ebenfalls nicht schlecht - notiert, wird bearbeitet :)


    - Bei der "Führung" gebe ich dir so beim nochmaligen Drüberlesen vollkommen recht, das ist mir bisher überhaupt nicht aufgefallen. Auch hier werde ich nochmal drüberschauen und mit meinem Chef darüber sprechen; denn wie gesagt und von dir erkannt: Er meint es gut, aber ein wirklicher "Pro" (wie es Neudeutsch ja heißt :D ) isser halt nicht was dieses Thema angeht...

  • Wow, da war viel Text dabei bei Printus. Vielem davon kann ich zustimmen. Insbesondere "Generell gehört dein Zeugnis zu denen, bei denen jemand ohne echte Erfahrung bemüht war, alles richtig zu machen und den Mitarbeiter gut bewerten möchte.".

    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Bei einem qualifizierten Arbeitszeugnis gelten folgende Regeln:
    ...
    - das Schreiben darf nicht geknickt sein oder wenn doch nur so, dass es kopiert werden kann ohne diese Knicke zu sehen (Hintergrund: wer das Zeugnis geschickt bekommt, hat es womöglich auch nicht bei einem freundlichen persönlichen Abschied überreicht bekommen, sondern per Post erhalten, was für eine Trennung im Streit sprechen könnte)
    - es darf aus demselben Grund keine Anschrift des Adressaten auf dem Blatt stehen

    Wo genau hast du diese Regel her? Es mag in einigen Firmen durchaus so funktionieren, im Firmenalltag den ich kenne erhält allerdings kein Mitarbeiter am letzten Arbeitstag sein Zeugnis. Keiner.


    Das Zeugnis wird immer im Nachgang erstellt (und richtigerweise auf den letzten Arbeitstag datiert) und dementsprechend per Post verschickt. Üblicherweise verschickt im A4-Großbrief, so dass es nicht geknickt wird. Aber in jedem Fall mit Anschrift.


    Ich wüsste auch keinen Fall aus meiner Praxis, in dem eine Anschrift auf einem Zeugnis oder saubere Knicke nachteilig bewertet worden wären.

  • Man muss diese Dinge im Einzelfall nicht auf die Goldwaage legen. Wenn da 1, 2 formale oder inhaltliche Aspekte nicht perfekt erfüllt sind wertet es ein im Gesamtkontext gutes Zeugnis natürlich nicht ab. Aber wenn ein paar Ungeschicklichkeiten zusammen kommen, vielleicht sogar unabsichtlich, braut es sich irgendwann doch zu einem verwirrenden Gemisch zusammen. Deswegen habe ich diese Randaspekte mal mit erwähnt.


    Dass das Zeugnis nicht immer am letzten offiziellen Arbeitstag persönlich übergeben wird, ist klar. Viele Leute sind dann gar nicht mehr da weil sie noch Resturlaub oder Überstunden abfeiern. Postversand ist nichts Schlimmes, nur sollte nicht, zusammen mit anderen Aspekten (komisches Datum, Anschrift mit drauf etc.) der Eindruck entstehen, es sei nur noch schriftlich kommuniziert worden weil man persönlich nicht mehr miteinander konnte.


    THWS: die gröbsten Schnitzer sind
    - die Kolleginnen
    - die unzureichende Beurteilung der Führung
    - der nicht ausreichende Schluss. Achte hier auf Dank, Ausdruck des Bedauerns, dass der Grund des Ausscheidens genannt wird (wenn es nicht "fristlose Kündigung" war :D ) und dass man dir WEITERHIN alles Gute und viel Erfolg wünscht. Ohne "weiterhin" heißt, dass es bisher nicht vorhanden war.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Hi.


    Da ich mit dem Monatswechel auch meinen AG tausche, habe ich heute mein Arbeitszeugnis bekommen. Es wäre schön wenn ihr da mal drüber schauen könntet :)
    Das was mir ausgefallen ist, was ich nicht weiß wie das einzuschätzen ist:
    - Eine Firmenbeschreibung (1. Arbsatz) habe ich bisher in Arbeitszeugnissen nicht gesehen, kann man das so machen?
    - Die Formatierung in der unteren Hälfte ist irgendwie unglücklich. Jeder Satz fängt vorn an, kein Blocksatz
    - Bei meinen Aufgaben, wurde auch mein Außendienst und meine Kundenkontakte aufgeführt. Inwieweit passt das zu den beiden Sätzen mit dem Verhalten? Der Kunde sollte doch da am Anfang stehen?
    - Ich gehe im Guten und habe nach wie vor ein gutes Verhältnis zum AG (Geschäftsführung und Mitarbeiter). Meine Kündigung hat einige Wellen geschlagen und das Bedauern seitens des AG ist sicherlich aufrichtig. Inwieweit wurde da aber im Zeugnis vielleicht etwas zu dick aufgetragen?
    - Stört das Datum vom 19.02.?


    Dropbox-Link (Firmenbriefpapier und persönliche Angaben wurden entfernt)




    Danke Kai

  • Zitat

    Original geschrieben von Mozart40
    Hi.


    Da ich mit dem Monatswechel auch meinen AG tausche, habe ich heute mein Arbeitszeugnis bekommen. Es wäre schön wenn ihr da mal drüber schauen könntet :)
    Das was mir ausgefallen ist, was ich nicht weiß wie das einzuschätzen ist:
    - Eine Firmenbeschreibung (1. Arbsatz) habe ich bisher in
    Arbeitszeugnissen nicht gesehen, kann man das so machen?


    Das gehört in jedes Arbeitszeugnis rein.


    Zitat

    - Die Formatierung in der unteren Hälfte ist irgendwie unglücklich. Jeder Satz fängt vorn an, kein Blocksatz


    Das ist in der Tat unschön.


    Zitat

    - Bei meinen Aufgaben, wurde auch mein Außendienst und meine Kundenkontakte aufgeführt. Inwieweit passt das zu den beiden Sätzen mit dem Verhalten? Der Kunde sollte doch da am Anfang stehen?



    Nicht unbedingt. Wichtig ist, dass die Vorgesetzten vor den Mitarbeitern/Kollegen genannt werden.


    Zitat

    - Ich gehe im Guten und habe nach wie vor ein gutes Verhältnis zum AG (Geschäftsführung und Mitarbeiter). Meine Kündigung hat einige Wellen geschlagen und das Bedauern seitens des AG ist sicherlich aufrichtig. Inwieweit wurde da aber im Zeugnis vielleicht etwas zu dick aufgetragen?


    Die Formulierung ist durchaus üblich.


    Zitat

    - Stört das Datum vom 19.02.?


    Ja, als Datum sollte der 28.02.14 genannt sein.


    Die vorhandenen Formulierungen entsprechen einer sehr guten Bewertung, insgesamt ist es aber ein bisschen dünn. Mir würde z. B. der Satz "erfüllte seine Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit" fehlen.

    "Wenn du sie nicht überzeugen kannst, verwirr sie!" - Garfield

  • Zitat

    Original geschrieben von Mozart40
    - Eine Firmenbeschreibung (1. Arbsatz) habe ich bisher in Arbeitszeugnissen nicht gesehen, kann man das so machen?


    Jepp, macht man so.

    Zitat

    - Die Formatierung in der unteren Hälfte ist irgendwie unglücklich. Jeder Satz fängt vorn an, kein Blocksatz


    Ist vielleicht unschön, aber mehr auch nicht. Auf die Inhalte kommt es an.

    Zitat

    - Bei meinen Aufgaben, wurde auch mein Außendienst und meine Kundenkontakte aufgeführt. Inwieweit passt das zu den beiden Sätzen mit dem Verhalten? Der Kunde sollte doch da am Anfang stehen?


    Ist richtig so.

    Zitat

    - Ich gehe im Guten und habe nach wie vor ein gutes Verhältnis zum AG (Geschäftsführung und Mitarbeiter). Meine Kündigung hat einige Wellen geschlagen und das Bedauern seitens des AG ist sicherlich aufrichtig. Inwieweit wurde da aber im Zeugnis vielleicht etwas zu dick aufgetragen?


    Ist nicht zu dick. Wo ist der Satz Wir würden Herrn Mozart40 jederzeit wieder einstellen.? ;)

    Zitat

    - Stört das Datum vom 19.02.?


    Nicht wirklich. Dein letzter Arbeitstag geht ja aus dem Zeugnis hervor.

  • Zitat

    Original geschrieben von Mozart40
    - Eine Firmenbeschreibung (1. Arbsatz) habe ich bisher in Arbeitszeugnissen nicht gesehen, kann man das so machen?


    Nicht zwingend erforderlich. Wird aber oft gemacht und ist kein Problem.


    Steht im ersten Satz "Herr Nachname, geboren am..."? Eigentlich schreibt man den vollständigen Namen. Sollte es so sein - okay.


    Zitat

    Original geschrieben von Mozart40
    - Die Formatierung in der unteren Hälfte ist irgendwie unglücklich. Jeder Satz fängt vorn an, kein Blocksatz


    Das ganze Zeugnis ist "unprofessionell". Die ungünstige Formatierung ist da nur ein Aspekt. Sowas fällt zwar nicht unbedingt auf dich persönlich, sondern eher den Arbeitgeber zurück, aber das kann man ja noch optimieren. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von Mozart40
    - Bei meinen Aufgaben, wurde auch mein Außendienst und meine Kundenkontakte aufgeführt. Inwieweit passt das zu den beiden Sätzen mit dem Verhalten? Der Kunde sollte doch da am Anfang stehen?


    Da du die Aufgabenbeschreibung entfernt hast ist kaum noch eine seriöse Einschätzung des Zeugnisses möglich, denn gerade solche Dinge erkennt man dann nicht.


    Die Sortierung ist:
    Einleitung
    ggf. Firmenportrait
    Aufgabenbeschreibung des Mitarbeiters
    fachliche Kompetenz
    Führung (Sozialverhalten)
    Schlusssatz


    Absätze zwischen diesen Blöcken strukturieren ein Zeugnis auch äußerlich sinnvoll...


    Die Reihenfolge muss sein Vorgesetzte - Kollegen - Kunden. Wer im Außendienst war sollte aber positiven Umgang mit Kunden attestiert bekommen. In deinem Zeugnis fehlt dazu aber jedwede Aussage. Auch wenn das Schreiben insgesamt recht ungelenk rüberkommt, aber gar kein Wort zu den Kunden ist schlecht. Umso mehr wenn du Kundenkontakt hattest.


    Man kann sowas als beredtes Schweigen auslegen, also versteckte Kritik durch Nichterwähnen von positiven Erfolgen mit und bei Kunden.


    Zitat

    Original geschrieben von Mozart40
    - Ich gehe im Guten und habe nach wie vor ein gutes Verhältnis zum AG (Geschäftsführung und Mitarbeiter). Meine Kündigung hat einige Wellen geschlagen und das Bedauern seitens des AG ist sicherlich aufrichtig. Inwieweit wurde da aber im Zeugnis vielleicht etwas zu dick aufgetragen?


    Es wurde an manchen Stellen nicht nur zu dick, sondern auch missverständlich aufgetragen. Das relativiert sich durch die erkennbare Unkenntnis des Schreibers. Glücklich ist es trotzdem nicht. Beispiele:


    "Bereits nach kürzester Zeit arbeitete er sehr selbstständig, mit größter Sorgfalt und Genauigkeit" würde man normalerweise auslegen als "schon nach kurzer Zeit ließ er sich nicht mehr viel von den Vorgesetzten sagen und hielt sich detailverliebt an Kleinigkeiten auf anstatt im Ganzen zügig zu arbeiten".


    "Er besitzt übergreifendes Fachwissen, was er auch für das Unternehmen gewinnbringend einsetze." kann man verstehen wie "Herr Mozart hat in der Arbeitszeit nebenher Dinge erledigt, die nichts mit unserem Unternehmen zu tun hatten."


    "... war sehr gut belastbar und unter Zeitdruck in der Lage..." Also musste erst Druck ausgeübt werden damit es klappt?


    Das alles ist natürlich so nicht gemeint, aber es ist halt einfach ungeschickt und doppeldeutig.


    Der Bereich Führung wird dann mit dem einen Satz zu deinem Verhältnis gegenüber Vorgesetzten und Kollegen abgetan. Deutlich viel zu wenig für jemanden, der jahrelang als beliebter Mitarbeiter zum Unternehmen gehörte. Und ein eklatanter Fehler, dass bei jemandem mit Kundenkontakt gar nichts zum Verhältnis gegenüber den Kunden erwähnt wird.


    Der Schlussabschnitt ist gut.


    Die Datierung auf den 19.02. ist, wie so vieles andere, "ungeschickt". Es ist nicht falsch und es steht ja auch da, dass du nicht an diesem Tag freigestellt wurdest (weil du womöglich Mist gebaut hast...) sondern regulär am Monatsende ausgeschieden bist.


    Positiv ist, dass man den guten Willen des Unternehmens erkennt und den Eindruck hat, die waren mit dir zufrieden.


    Ich würde trotzdem mal einen Zeugnisgenerator anwerfen und ein etwas standardisierteres Zeugnis entwickeln. Sieht einfach besser und professioneller aus, was ja auch im Sinne des bisherigen AG ist.


    Alles Gute im neuen Job!

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Bevor du beim bisherigen AG nochmal jemanden quälst, der es nicht kann: reiche selber einen Formulierungsvorschlag ein.


    Zeugnisgeneratoren findet man hier:
    Arbeitszeugnisgenerator.de, Zeugnisgenerator und Arbeitszeugnis erstellen.
    Es scheint immer dasselbe Tool dahinter zu stecken. Ist aber egal, die Ergebnisse sind brauchbar. Nicht sehr individuell, das ist aber egal solange formal alles richtig und zugunsten des Mitarbeiters ist.


    Das Ergebnis solltest du dann nochmal durchgehen und "gerade schleifen", also sinnvoll formatieren und dafür sorgen, dass nicht immer weiter "Er, er, er, er" da steht oder in jedem 2. Satz "Herr Mozart". Außerdem würde ich noch den Schlusssatz ändern - auf das, was in deinem Orginal formuliert ist, das ist nämlich besser geschrieben als in dem Generator, wo die Schlusssätze etwas stiefmütterlich behandelt werden.


    Wie ich in einem Post weiter oben weiter schon mal schrieb, positioniere dich im Bereich 2-3. Gelegentliche 1er-Formulierungen sind okay, aber man sollte kein Zeugnis mit durchgängigem "sehr gut" vorlegen weil das unglaubwürdig ist.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Hallo,


    ich wollte fragen ob jemand kurz etwas zu ein paar Fomulierungen sagen kann. Welche Bewertung steckt dahinter?



    "Bei Veranstaltungen des xy, auch außerhalb der öffnungszeiten, ist Frau xy regelmäßig aktiv"


    "Frau xy verfügt über eine gute Auffassungsgabe sowie über fundierte Fachkenntnisse und vermag diese Kenntnisse in der täglichen Praxis umzusetzen. Ihre Aufgaben geht sie engagiert und selbständig an".


    "Frau xy führt alle ihr übertragenen Tätigkeiten stets zu unserer vollen Zufriedenheit aus."


    "Wegen ihres freundlichen Wesens und ihrer kollegialen Haltung wird sie von Vorgesetzten und Mitarbeitern geschätzt"


    "Auch ihr Verhalten gegüber Kundinnen und Kunden ist vorbildlich"



    Ich bin unsicher ob das eine zwei sein könnte und bin insbesodere wegen dieser "freundlichen Wesen" Sache etwas unsicher.


    Vielen Dank
    Gruß
    Daniel

    Gruss Dacoco

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