1,5 Jahre Gefängnisstrafe für Autobahnraser

Zitat

Original geschrieben von diego206
vieleicht sollte mercedes sich mal fragen obs ne gute idee ist die autobahn als teststrecke zu benutzen. anscheinende gabs da ja auch ein ranking wer die strecke am schnellsten zurückgelegt hat (stand glaub ich in der zeitung oder so). geld genug um ne eigene zu bauen hätten sie ja.

So wie ich das mitbekommen habe, befindet sich die AB zwischen dem Werk und der Teststrecke von MB!
Das es so Wettrennen gab, wurde schon vorher irgendwo gepostet!

Zitat

Original geschrieben von noksie
So wie ich das mitbekommen habe, befindet sich die AB zwischen dem Werk und der Teststrecke von MB!
Das es so Wettrennen gab, wurde schon vorher irgendwo gepostet!

dann hab ich das wohl falsch mitbekommen
naja 10 seiten im gedächtnis zu behalten ist nicht einfach

Zitat

Original geschrieben von Pathos
Grundsätzlich sind mir bisher auf autobahnen nicht Raser sondern Kleinwagen gefährlich geworden. Rücksichtsloses Ausscheren ohne nachzudenken - "ach, der ist ja noch 500 meter weit weg, das paßt schon" und das Ergebnis ist, daß man auf einer fast freien autobahn ohne Limit innerhalb von 4 Sekunden von 250 oder mehr auf 120 runter muß.

Ich persönlich fahre schnell, drängle allerdings nie und fahre auch nur dann schnell, wenn es objektiv der Verkehr zuläßt. .

Moin
wir kommen zwar sehr ins Allgemeine, da wir über das Spezielle zu wenig wissen, aber wer bestimmt denn, ob es objektiv der Verkehr zuläßt, 250 zu fahren ? Wenn es diese gefährlichen Kleinwagen auf der Autobahn gibt, würde ich schon alleine aus Selbstschutz keine 250 fahren, sondern im ständigen Beweußtsein der gefährlichen 120km/h Kleinwagen vielleicht nur 150, da kann ich mit denen dann auch umgehen.

Wann erkennt ihr endlich, dass diese Fahrfehler Realität sind, auf die man Rücksicht nehmen sollte und nicht die ohnehin gefährliche Situation durch schnelles Fahren noch verschärfen.
Grüße
Der Dingens

genau so ist es. wenn kleinwagenfahrer nicht auf die linke spur dürfen, weil 500 meter weiter hinten ein auto ist, ist die linke spur de facto für sie gesperrt.

Ich mache noch mal einen Versuch.
Das wird wahrscheinlich nicht funktioniern, aber versuchen wir es mal.
Folgende Fakten möchte ich vorab zu bedenken geben.

• Keiner von uns hat Einsicht in die Prozessakten oder in die Beweismittel der Staatsanwaltschaft
• Keiner von uns hat den geringsten Plan wie der Ablauf der Geschehnisse war
• Wir alle sind abhängig von der mehr oder weniger objektiven Berichterstattung

Also was haben wir nun.

• Das Gericht sah aufgrund der Beweislage den Tatbestand der Nötigung und der fahrlässigen Tötung gegeben
• Ein Urteil über 18 Monate Gefängnis und Führerscheinentzug im gleichen Zeitraum

Auf welcher Grundlage hat das Gericht entschieden.

• Natürlich auf Grundlage des geltenden Gesetzes
• Das Strafmaß liegt im gültigen Bereich

Worüber wird nun diese Diskussion geführt?
Hier möchte ich einmal ein paar der vertretenen Positionen darstellen.

• Gruppe A: Gegner des Urteils, die die Haupt(Allein-)schuld bei der Getöteten sehen
• Gruppe B: Gemäßigte Gegner, die eine Teilschuld annehmen ansonsten aber die Hauptschuld bei der Getöteten sehen
• Gruppe C: Befürworter, die die Hauptschuld bei dem Täter sehen
• Gruppe D: Gemäßigte Befürworter, die eine Teilschuld der Getöteten anerkennen

Wie sehen die Profile der einzelnen Gruppen nun aus?

• Gruppe A: "Freie Fahrt für freie Bürger" ist ihr Motto. Sie sind unempfänglich gegenüber den Ängsten der anderen Gruppen. Hauptsache über die Bahn gebrettert.
• Gruppe B: "Liberal sein um jeden Preis". Schöne Beispiele kann man hier lesen. Mit ellenlangen Postings und wohlformuliert wird der Anschein der Liberalität gegeben.
• Gruppe C: "Zurückstecken auch gegenüber Schwächeren!". Diese Diskutanten tun sich wohl am Schwersten. Zum Einen versuchen sie die Gruppen A und B zu verstehen zum Anderen sind sie sich bewusst Morgen u.U. selbst als Opfer/Täter dazustehen.
• Gruppe D: "Tempo 130" alles Andere ist für diese Gruppe nicht diskutabel.

Die Argumente.

• Gruppe A: Die Getötete hätte nicht auf der linken Spur fahren dürfen. Sie hätte gar nicht auf der Autobahn fahren dürfen. Der Täter war schließlich mit einem größeren und schnelleren Wagen unterwegs. Wenn Sie (die Getötete) doch auf der linke Spur fährt, hat sie sofort diese zu verlassen.
• Gruppe B: Überholen ist auch für Wagen kleinere Hubraumklassen erlaubt. Die linke Spur gehört aber eigentlich ausschließlich den potenten Wagen mit ihren eiligen Fahrern. Sie hätte sofort die Spur verlassen müssen.
• Gruppe C: Fahrer mit sehr schnellen Wagen haben grundsätzlich auf die Schwächeren Rücksicht zu nehmen. Auch 100.000 € Autos können mal rechts fahren.
• Gruppe D: Keine Argumente.

Meine persönliche Meinung zu dem Urteil:
Das Strafmaß ist in seiner Höhe berechtigt, wenn die Beweislage Bestand hat und ein Berufungsgericht dies auch als schlüssig ansieht.

Mein persönliches Fazit.
Hier, wie überall, wird das Ellbogen-Prinzip zu einer Lebensart stilisiert. Ich kann nur bei wenigen eine Einsicht sehen. Die Wort- und PS-starke Fraktion der Gruppe A/B überwiegt bei Weitem. Aber zu welchem Preis?
Meiner Ansicht nach ist diese Diskussion völlig daneben.

Zitat

Original geschrieben von GeneralCuster Die Wort- und PS-starke Fraktion der Gruppe A/B überwiegt bei Weitem.

hier halte ich das forum aber nicht für repräsentativ. ich glaube, dass kleinwagenfahrer weniger stark in telefon-foren vertreten sind als im echten leben. hier sind ja technik-affine leute mit höherem einkommen unterwegs.

Zitat

Original geschrieben von Dingens
Moin
wir kommen zwar sehr ins Algemeine, da wir über das Spezielle zu wenig wissen, aber wer bestimmt denn, ob es objektiv der Verkehr zuläßt, 250 zu fahren ?

für mich tritt das ab einer gewissen Verkehrsdichte in Kraft. 2 km sicht + 1-2 autos in dem Bereich und kein Tempolimit sowie brauchbare Strassenverhältnisse sind für meinen Teil Sicherheit genug.
Ob ich mich letztendlich selbst gefährde steht auf einem anderen Blatt.

Auf einer Strecke mit Tempolimit sehe ich die Verurteilung absolut ein und empfinde die Strafe noch als entschieden zu wenig. Da dies hier aber nicht gegeben ist und niemand in einer 60 PS Gurke gezwungen ist, auf der Autobahn großartig zu überholen (denn mehr als 5 minuten Zeitgewinn macht das dann wirklich nicht aus), ist das zumindest meiner Meinung nach definitiv ein Fall für einen Freispruch.

Ich habe ebenfalls schon solche Situationen erlebt. Auch in einer Tempofreien Zone, durch genau so einen gewitzen "linksausbremser", der mich dazu nötigte zu versuchen irgendwie lebend nach einem panischen rüberziehen auf dem rechten Standstreifen durchzukommen. Zeit zum bremsen war nicht groß bzw. hätte ohnehin nicht gereicht.
Vielleicht bin ich dadurch auch etwas mit Vorurteilen gesegnet, aber ich frage mich jedesmal aufs neue, wieso jemand anscheinend nicht genügend Intelligenz besitzt, um auch auf einer fast leeren Autobahn vor dem Überholen mal in den rückspiegel zu schauen.

Seitdem fahre ich für meinen Teil nicht unbedingt langsamer, aber habe zumindest immer 1 oder 2 greifbare "fluchtwege" im auge, denn ehe ich jemand anders ramme, ziehe ich jederzeit mein eigenes Ausscheiden vor.

Zitat

Original geschrieben von Pathos Da dies hier aber nicht gegeben ist und niemand in einer 60 PS Gurke gezwungen ist, auf der Autobahn großartig zu überholen (denn mehr als 5 minuten Zeitgewinn macht das dann wirklich nicht aus), ist das zumindest meiner Meinung nach definitiv ein Fall für einen Freispruch.

wer sich mit einem 60-ps-auto auf die linke spur wagt, ist selbst schuld, wenn er einen tödlichen unfall hat. jetzt haben wir es endlich auf den punkt gebracht. :confused:

Zitat

Original geschrieben von Pathos
Da dies hier aber nicht gegeben ist und niemand in einer 60 PS Gurke gezwungen ist, auf der Autobahn großartig zu überholen (denn mehr als 5 minuten Zeitgewinn macht das dann wirklich nicht aus), ist das zumindest meiner Meinung nach definitiv ein Fall für einen Freispruch.

Du willst es nicht verstehen, oder ?
Ist das Dein Ansatz von rücksichtsvollem Fahrverhalten ?

General Cluster: Gute Analyse ! Ich bin, gerade mit dem obigen Zitat, auch erstaunt über den Verlauf der Diskussion.

faxe: Ich denke, Der General bezog sich auf ein Überwiegen der Gruppe A/B hier im Forum, nich tin der wirklichen Welt da draußen...
Grüße
Der Dingens

PS
faxe war schneller

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Original geschrieben von faxe318
wer sich mit einem 60-ps-auto auf die linke spur wagt, ist selbst schuld, wenn er einen tödlichen unfall hat. jetzt haben wir es endlich auf den punkt gebracht. :confused:

Das sagt kein Mensch. Nur bin ich komischerweise, wenn ich mal in einem schwächeren auto sitze in der Lage, erst in den rückspiegel zu schauen bevor ich überhole. Sollte sich dann dort hinten ein Maserati, Porsche, Daimler oder was auch immer finden, der mit höherer Geschwindigkeit heranprescht, werde ich den Teufel tun und ausscheren.
Ich denke soviel menschliche Logik kann man von jedem Menschen erwarten - du gehst jawohl auch nicht auf einen ungeschützen Bahnübergang und legst dich dort hin, wenn du den Zug schon rattern hören kannst...

ich sage nicht, daß man mit 60 ps links nichts zu suchen hat - aber:

1. erst schauen, dann überlegen, dann überholen (und diese Formel wird mit abnehmender PS Zahl eindeutig wichtiger)
2. den nachfolgenden Verkehr nicht gefährden (Bremsweg von 250 auf 120 ist auch nicht gerade Gering, erst recht nicht kontrolliert)
3. zügig wieder einordnen
4. und das mal ganz im Ernst - Wer sich von einem Drängler einschüchtern läßt, hat mit einem Kleinwagen und einem Kind drin mit sicherheit besseres zu tun als zu überholen, nur um 5 Minuten eher daheim zu sein.