1,5 Jahre Gefängnisstrafe für Autobahnraser

Zitat

Original geschrieben von Charlie_D
Namd!
Waere IMHO das gleiche, wenn ein, sagen wir mal 18 jähriger, typischer "Discoraser", der mit 120 eine Kurve nimmt, und dann von der Strasse fliegt weil ihm einer mit Fernlicht entgegenkommt und blendet.
In dem Fall fällt auch keiner über den vielleicht 70 jährigen entgegenkommenden her, der vielleicht ein wenig zu spät reagiert hat, und deshalb das Fernlicht nicht schnellgenug zugemacht hat.

der vergleich hinkt (siehe auch meine argumentation oben). in deinem vergleich wäre die frau in dem kleinwagen der 70-jährige (beide sind von einer verkehrssituation überfordert; sie können aber aktiv nichts anders machen, weil sie eben aus unerfahrung, altersgründen, etc falsch reagieren).

der drängler entspricht dagegen dem discoraser. beide könnten die unfallgefahr deutlich aktiv reduzieren, indem sie eben langsamer fahren.

Zitat

Original geschrieben von faxe318
...beide könnten die unfallgefahr deutlich aktiv reduzieren, indem sie eben langsamer fahren.

Moin
in IMHO ein ganz entscheidender Punkt ! Der Drängler hat die Frau aktiv und unnötigerweise in Gefahr gebracht ! Das ist erstmal der erste Schritt ! das sollte man nie aus den Augen verlieren.
Grüße
Der Dingens

Zitat

Original geschrieben von faxe318
der vergleich hinkt (siehe auch meine argumentation oben). in deinem vergleich wäre die frau in dem kleinwagen der 70-jährige (beide sind von einer verkehrssituation überfordert; sie können aber aktiv nichts anders machen, weil sie eben aus unerfahrung, altersgründen, etc falsch reagieren).

der drängler entspricht dagegen dem discoraser. beide könnten die unfallgefahr deutlich aktiv reduzieren, indem sie eben langsamer fahren.

Nein, im Gegenteil, ich finde nicht, das der Vergleich hinkt. Ich denke mal, das das Verhalten, das dem entspricht, wenn man sich wissentlich in eine Situation begibt, die einen überfordert, mindestens genauso fahrlässig ist, wie das des z.B. Dränglers.

Das ich nicht fit genug zum Autobahnfahren bin, oder zu unerfahren, weiss ich nicht erst seid 2 Sekunden.

Jeder, der schon länger Auto fährt kann sich sicherlich an die eine oder andere Anfängersituation erinnern, in der er falsch reagiert hat, und vielleicht nur mit viel Glück heil aus der Situation rausgekommen ist.

Das ich nicht damit rechnen kann, dass sich jeder Verkehrsteilnehmer korrekt verhält, damit muss einfach jedem klar sein.

Gruesse

Charlie

Zitat

Original geschrieben von Charlie_D Jeder, der schon länger Auto fährt kann sich sicherlich an die eine oder andere Anfängersituation erinnern, in der er falsch reagiert hat, und vielleicht nur mit viel Glück heil aus der Situation rausgekommen ist.

exakt. und hast du deswegen freiwillig deinen führerschein abgegeben (was ja hier einige von der frau wohl erwarten)?

wie du selbst sagst: mit solchen reaktionen muss man rechnen und darauf hat sich der drängler nicht eingestellt.

In anderen Worten:
Die Dame wäre besser zu Hause gebleiben, mit dem Zug gefahren, weil sie mit dem Drängler der sie bei Geschwindigkeiten zwischen 120 und 150 bedrängt nicht klar kommt ?
Das kann es ja wohl nicht sein, oder ? Denn wir alle machen ja Fehler, wie Du oben bei der Anfängersituation schon geschrieben hast. Die dürfen dann auch nicht auf die Bahn, nach Deiner Theorie ! Und wo sollen sie es dann lernen ?
Eben weil die Menschen auf der Autobahn nicht unfehlbar sind, sollte man nicht dicht auffahren, nur so wirds was. Das nennt man dann Rücksicht !
Grüße
Der Dingens

Zitat

Original geschrieben von faxe318
exakt. und hast du deswegen freiwillig deinen führerschein abgegeben (was ja hier einige von der frau wohl erwarten)?

wie du selbst sagst: mit solchen reaktionen muss man rechnen und darauf hat sich der drängler nicht eingestellt.

Nein, habe ich nicht. Auch habe ich das nicht von der Frau verlangt. Ich wollte damit nur sagen, das das eine tragische Geschichte war, die sich 100fach jeden Tag wiederholt, 99mal gut Ausgeht und 1mal in einem Desaster endet.

Auch das, wenn der da Verurteilte wirklich derjenige welche war, was ja keineswegs zweifelsfrei belegt ist, er sich nicht korrekt verhalten hat (wie ich vorhin schon schrieb, Du kannst leider nicht damit rechnen, das sich alle Verkehrsteilnehmer korrekt verhalten), und deswegen bestraft werden soll, möchte ich nicht in abrede stellen.

Ich finde es nur nicht in Ordnung, das da jemand für einen Fehler, der zugegeben drastische Folgen hatte, einen zu hohen Preis bezahlen soll.
Zudem ist, wie gesagt, noch nicht mal sicher, dass er es tatsächlich war...

Zitat

In anderen Worten:
Die Dame wäre besser zu Hause gebleiben, mit dem Zug gefahren, weil sie mit dem Drängler der sie bei Geschwindigkeiten zwischen 120 und 150 bedrängt nicht klar kommt ?
Das kann es ja wohl nicht sein, oder ? Denn wir alle machen ja Fehler, wie Du oben bei der Anfängersituation schon geschrieben hast. Die dürfen dann auch nicht auf die Bahn, nach Deiner Theorie ! Und wo sollen sie es dann lernen ?
Eben weil die Menschen auf der Autobahn nicht unfehlbar sind, sollte man nicht dicht auffahren, nur so wirds was. Das nennt man dann Rücksicht !
Grüße
Der Dingens

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Drastisch ausgedrück: Ja, wenn ich das fahren nicht beherrsche, ist es IMHO absolut Fahrlässig, es gerade auf der Autobahn zu tun.
Fahren ansich ist kein 100%ig sicheres Vergnügen, und IMHO muss man auch immer damit rechnen, dass was passieren kann. Diese Gefahr kann man z.B. durch vorsichtiges herantasten an bestimmte Situationen minimieren. Das geht aber bestimmt nicht auf der linken Spur der Autobahn mit einem Kleinkind neben einem...
Ich sage das genau aus den Gründen, die Du auch anführst: Weil die Leute eben nicht unfehlbar sind, und entsprechend Fehler machen!

Charlie

Ich sagte "daß ich ihn nicht gesehen habe, ist meine Schuld". Ich sagte nicht, daß er keinen Fehler gemacht hat und mir nicht zu dicht auffährt, ich sprach sogar von Nötigung! Aber sehen muß ich ihn selbst. Nichts anderes habe ich gesagt. Ich kann nicht dem Hintermann die Schuld geben, daß ich ihn nicht sehe, sondern nur dafür, daß er zu dicht hinter mir ist.
Im Speziellen habe ich dabei aber an besagten Abschnitt der A5 gedacht, den ich mehrfach in den letzten Wochen gefahren bin.
Ein zu pauschales zu schnell Fahren gibt es mangels generellem Tempolimit in D nicht. Es gibt nur ein in Relation zur Verkehrssituation stehendes Zu-schnell-Fahren. Richtig ist aber auch, daß eine gewisse Mitschuld bei Unfällen oberhalb der Richtgeschwindigkeit häufig nicht ausgeschlossen wird.
Wenn ich mich insbesondere auf die linke (oder jede andere) Spur begebe, habe ich mich bei jedem Tempo so zu verhalten, daß ich den rückwärtigen Verkehr auf der Spur nicht behindere. Seien es dabei 120 km/h, 170 km/h oder 220 km/h. Das hört nicht bei einem Tempo auf, das der Durchschnittsfahrer durchschnittlich fährt. Die linke Spur gilt nicht pauschal für Fahrzeuge ab 130 km/h! Ebenso wenig wie die rechte (das denke offenbar viele) für LKW und Kleinwagen (unabhängig von deren Tempo) sowie billige und alte Autos vorgesehen ist, sozusagen die Loserspur ist.
Signalisiert der hinter mir heraneilende PKW, daß er überholen will, was er laut STVO außerorts mittels dosiert eingesetzter Lichthupe aus ausreichender Entfernung darf und ich verpenne das und bleibe unberechtigt links, liegt dieser Fehler nur bei mir, bei sonst niemandem. Ich spreche hierbei gar nicht über das Verhalten des hinter mir fahrenden, denn der muß, wie Du richtig sagst, schon damit rechnen, daß ich das vielleicht verpenne.
Aber ob das noch mit unserem Fall hier zu tun hat, ist fraglich, wir entfernen uns da leider zu sehr ins Allgemeine.

Zitat

Der Drängler hat die Frau aktiv und unnötigerweise in Gefahr gebracht !

Nichts anderes sagte ich.

Zitat

Original geschrieben von faxe318
wie du selbst sagst: mit solchen reaktionen muss man rechnen und darauf hat sich der drängler nicht eingestellt.

Wenn er wirklich über den Grünstreifen links fuhr, sage ich:

er war durchaus darauf eingestellt, vielmehr: es war ihm schlichtweg egal, Hauptsache, er kam an der Frau vorbei.

Zitat

Original geschrieben von BenediktW
Ich möchte hier übrigens keineswegs eine brutale und unangemessen schnelle Fahrweise schönreden, aber andererseits an die Grundsätze des Rechtsstaats appellieren, auf den Druck der kochenden Volksseele hinweisen, und vor allem darauf verweisen, daß man "Turbo-Rolf" bei ausreichender Beweislage gerne wegen Unterschreitung des Mindestabstandes und Nötigung anklagen kann, aber der fahrlässige Tötungsvorwurf ist sachlich völlig daneben, und den großen Selvstverschuldensanteil der Frau schönzureden, mag zwar politisch korrekt und opportun sein, aber daher sachlich noch lange nicht richtiger.

Aber auf genau diese Idee Anklage wg. Unterschreitung des Mindestabstand und Nötigung kam niemand! Das ist ja IMHO das Erschreckende: Alles schreit nach Strafe, Vergeltung und man schickt der Richterin Drohbriefe. Dies trifft das SZ Interview richtig:

Zitat

Denn hier hat alles für einen Aufreger zusammengepasst: 500 PS, Testfahrer, DaimlerChrysler. Und da sind die Stammtische mit von der Partie.

Na ja, warten wir mal auf die Revision... :confused:

Trotz allen mitgefühls stelle ich mich hier auch eindeutig auf Seiten des "Rasers".

Grundsätzlich sind mir bisher auf autobahnen nicht Raser sondern Kleinwagen gefährlich geworden. Rücksichtsloses Ausscheren ohne nachzudenken - "ach, der ist ja noch 500 meter weit weg, das paßt schon" und das Ergebnis ist, daß man auf einer fast freien autobahn ohne Limit innerhalb von 4 Sekunden von 250 oder mehr auf 120 runter muß.

Ich persönlich fahre schnell, drängle allerdings nie und fahre auch nur dann schnell, wenn es objektiv der Verkehr zuläßt. Nur muß eins auch mal ganz klar sein.

Wer alt genug ist, um auto zu fahren, sollte eigentlich auch intelligent genug sein, in den Rückspiegel schauen zu können und zu sehen, daß hinter ihm ein sportwagen mit wesentlich höherem Tempo kommt. So wäre genug Zeit, in Ruhe auf die rechte Spur zu wechseln und das Unfallrisiko für beide Parteien zu vermindern.
Sicherlich, richtgeschwindigkeit sind 120-130. Allerdings sagt zumindest mir die Logik, daß ich bei 130 auf dem Überholstreifen gelegentlich in den rückspiegel schauen sollte und mich dort nicht länger als nötig aufhalte.

Imo gibt es hier eine Teilschuld, aber es ist ja grundsätzlich einfacher, auf den bösen Rasern in ihren teuren autos herum zu hacken, als mal darüber nachzudenken, ob die junge Frau nicht auch eine Teilschuld trug.
Ich denke kaum, daß man als wirklich irrer Raser eine Testfahrerkarriere bei Daimler Chrysler antreten kann - von daher sind die Fahrkünste des Daimler Fahrers mit sicherheit recht hoch einzuschätzen (ich habe selbst schon Sportfahrertrainings bei Porsche absolviert und denke ich kann hier ansatzweise einen Vergleich ziehen) und die panische Reaktion der jungen Frau hat wohl so auch einen großen Anteil zum Unfall beigetragen.

Zitat

Original geschrieben von Charlie_D
Nein, habe ich nicht. Auch habe ich das nicht von der Frau verlangt. Ich wollte damit nur sagen, das das eine tragische Geschichte war, die sich 100fach jeden Tag wiederholt, 99mal gut Ausgeht und 1mal in einem Desaster endet.

Auch das, wenn der da Verurteilte wirklich derjenige welche war, was ja keineswegs zweifelsfrei belegt ist, er sich nicht korrekt verhalten hat (wie ich vorhin schon schrieb, Du kannst leider nicht damit rechnen, das sich alle Verkehrsteilnehmer korrekt verhalten), und deswegen bestraft werden soll, möchte ich nicht in abrede stellen.

Ich finde es nur nicht in Ordnung, das da jemand für einen Fehler, der zugegeben drastische Folgen hatte, einen zu hohen Preis bezahlen soll.
Zudem ist, wie gesagt, noch nicht mal sicher, dass er es tatsächlich war...

Drastisch ausgedrück: Ja, wenn ich das fahren nicht beherrsche, ist es IMHO absolut Fahrlässig, es gerade auf der Autobahn zu tun.
Fahren ansich ist kein 100%ig sicheres Vergnügen, und IMHO muss man auch immer damit rechnen, dass was passieren kann. Diese Gefahr kann man z.B. durch vorsichtiges herantasten an bestimmte Situationen minimieren. Das geht aber bestimmt nicht auf der linken Spur der Autobahn mit einem Kleinkind neben einem...
Ich sage das genau aus den Gründen, die Du auch anführst: Weil die Leute eben nicht unfehlbar sind, und entsprechend Fehler machen!

Charlie

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Also Du schreibst hier einen Scheiß.... :mad:
Das einzige Fehlverhalten was ich hier klar erkennen kann ist das drängeln + nötigen. Das ist Widerun eine Straftat, keine Ordnungswidrigkeit.
Wenn einer der beiden Unfallparteien seinen Führerschein freiwillig abgeben sollte dann wohl der Drängler!Scheinbar hat er sich und seine Agressionen ja nicht unter Kontrolle?!
Aber Du hast wahrscheinlich in der Fahrschule auch nicht aufgepaßt oder fällt die jetzt spontan §1 der StVo ein?!
Na ich werd Dir mal auf die Sprünge helfen:

§1 Grundregeln

(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Das solltest Du Dir vielleicht mal auf die Stirn schreiben! (Obs was bringt bezweifel ich allerdings)...