SMS Fahndung der Polizei


  • bei solchen verallgemeinerungen wäre ich ein bißchen vorsichtig. das hat was von "früher war alles besser". es kommt wohl immer auf das umfeld drauf an.


    gruß
    tom

  • Hy,
    tja, früher war auch vieles besser!
    Die ganze Emanzipations... und die Laisse Fair Methoden haben doch nur gleichgültigkeit herforgebracht!


    Oder warum steigt die Kriminalität, gerade in Großstätden, auf ein Amerikanisches Nevue!?


    Es ist mit Sicherheit nicht alles schlechter geworden,
    und mit Sicherheit nicht überall,
    aber Regionale Veränderungen, negativ, kann wohl keiner abstreiten.


    Ich selber bin nun schon etwas älter, bin von `77 bis ´87 zur Schule gegangen,
    und da gab´s vieles , was es heute gibt, nocht nicht.
    (Und es waren Schulen in Kleinstätten wie auch z.b. in Möchengladbach, 7 an der Zahl)
    Daher bilde ich mir ein, schon eine gewisse Erfahrung zu haben.

    Mein Motto:
    Der Mutige lebt vielleicht nicht lange,
    aber der Vorsichtige lebt überhaupt nicht !!!

  • Jaja, früher. Alle waren lieb :-)
    Das das nicht so ist, kann man schon bei Texten aus dem alten Griechenland nachlesen, als sich zur damaligen Zeit die Pädagogen (griech.=Knabenführer) über die Unsittlichkeit der Jugend aufgeregt haben. Ich denke, dass sind Wahrnehmungsprobleme.
    Auch der Wechsel der Wahrnehmung der Welt durch die Medien hat sich geändert: wir sind medialer je zuvor. TV Geräte gehören zum Standart (selbst ein Sozialfall hat Ansrpuch auf ein Gerät und sie sind selbst aus der Konkurs- bzw. Insolvenzmasse herausgenommen :-)) und es liegt im Endeffekt an jedem selbst, ob er sich umfassend informieren und wo er sich informieren will. Aber ich denke, das ist schon fast O.T.
    Mein Plädoyer geht dahin, dass ich es nicht vernünftig finde, Täterbeschreibungen auf ein paar Zeichen oder eine MMS zu beschränken, weil alle Sherrif spielen können. Natürlich ist es nicht zu verachten, wenn Straftäter mit allen möglichen Mitteln Dingfest gemacht werden und zur Verantwortung gezogen werden. Aber dann doch lieber durch systematische Polizeiarbeit. Die haben das schließlich gelernt - nicht der Taxifahrer oder der multimediale Handybesitzer. Aber egal. Ich stehe solchen Aktionen skeptisch gegenüber - irgendwie muss man bald aufpassen, dass man sich nicht auffällig bewegt. :eek:
    So far
    Larswars

    Wie schon Hegel sagte: "Das nervt"

  • Zitat

    Original geschrieben von Frank Sprünken
    Hy,
    tja, früher war auch vieles besser!
    Die ganze Emanzipations... und die Laisse Fair Methoden haben doch nur gleichgültigkeit herforgebracht!


    Moment. Du verwechselst hier einiges. Laissez Fair Methoden sind nicht schuld an einer, wie du meinst, zunehmenden Verrohung der Gesellschaft oder verstärkten Kriminalität oder sonst was. Sie sind die Folge eines geänderten Menschenbildes, welches von selbstbestimmten, autark handelnden (uvm) Menshen ausgeht.
    Diese Methoden haben, Gott sei Dank, ihre Berechtigung. Auch zu Zeiten des Rohrstocks sind die Menschen nicht braver gewesen und in autoritären Staaten gibt es ebenfalls Verbrechen und Kriminalität.



    Zitat

    Original geschrieben von Frank Sprünken Oder warum steigt die Kriminalität, gerade in Großstätden, auf ein Amerikanisches Nevue!?


    Das ist vielleicht eine spannende Frage. Aber hat das was mit Methoden der Menschenführung oder -erziehung zu tun? Ich denke nicht und bei genauerer Betrachtung finden sich hier ganz andere Aspekte. Die Stadtsoziologie gibt hier beispielsweise wunderbare Auskünfte. Warum ist in Hamburg Harburg die Kriminalitätsrate höher als an der Elbchaussee? Weil die Menschen an der Elbchaussee autoritär erzogen worden und mehr überwacht werden? Sicher nicht. Eher Gegenteiliges lässt sich sicher daraus ableiten, denn ich behaupte, dass autoriäres Handeln (der stärkere überlebt) in Harburg eher der normale Erziehungsstil ist - wenngleich ich das nicht beweisen kann. Aber wenn man schon verschiedene theoretische Ansätze ins Spiel bringt, möchte ich halt auch einen Gegenpol formulieren :D


    Larswars

    Wie schon Hegel sagte: "Das nervt"


  • ich behaupte auch gar nicht, dass sich die zeiten nicht ändern. aber ich meine nicht, dass die jugend sich heute weniger informiert als vor jahren. heutzutage hat man doch auch viel mehr möglichkeiten dazu.


    gruß
    tom

  • Die Diskussion hier zeigt, wie schwierig es ist, in Deutschland innovativ zu sein. Wir sollten mal wegkommen von der "Ja, aber Mentalität" und mehr hin zur "Warum nicht Mentalität". Warum lassen wir die Polizei nicht einen Versuch starten. Wenn sich dann tatsächlich herausstellen sollte, dass dies nicht funktioniert und grober Unfug getrieben wird kann man die ganze Sache ja wieder begraben. Ich finde die Idee jedenfalls gut. Ich bin einmal kurz nach einem Banküberfall an der betreffenden Bank zufällig vorbeigefahren, im Radio hieß es da schon, "die Fahndung läuft auf vollen Touren". Allerdings habe ich von den "vollen Touren" überhaupt nichts mitgekommen, ich galube ich hätte mit einer Sturmhaube herumlaufen können, es wäre keinem besonders aufgefallen. Problemlos war es möglich in der Gegend herumzufahren, in der Nähe war eine Autobahnauffahrt, keine Polizei weit und breit zu sehen. Auch eine Täterbeschreibung oder Fluchtfahrzeugbeschreibung kam im Radio nicht, was soll man da denn als normaler Bürger unterstützend machen? Hier möchte ich auch der Polizei keinen Vorwurf machen, die sind ja personell ohnehin nicht unbedingt gut ausgestattet. Ich denke mal, in diesem Fall wäre eine zeitnahe SMS-Fahndung sicherlich hilfreich gewesen, denn hier hat die Polizei schnell die Möglichkeit, die entsprechenden Hinweise zu geben. Bei Radiosendern ist das ja auch so, dass wenn überhaupt erst alle halbe Stunde Nachrichten/Meldungen kommen und die Polizei es ja nicht in der Hand hat, was genau gesendet wird.
    Ich sage daher, versuchen wir es mal und warten ab, ob es was bringt.

  • Das sehe ich anders.


    Zwar halte ich viele der Argumente gegen den Einsatz der "SMS-Fahndung" für nicht unbedingt überzeugend. Wenn Rahmen und Voraussetzungen, wann die Öffentlichkeit in Fahndungsaktivitäten einbezogen werden kann, klar geregelt sind, warum sollte dann ein bloßes Versenden von SMS-Nachrichten bedenklicher sein als die Übermittlung dieser Informationen via Rundfunk?


    Ich frage mich vielmehr, ob es auch sinnvoll ist. Versuche sollen - insbesondere dem zitierten Spiegelbeitrag nach - doch schon durchgeführt worden und kaum erfolgreich gewesen sein. Warum, frage ich mich da, wurden denn dann die Versuche durchgeführt, wenn man die Entscheidung über die Durchführung nicht an deren Ergebnissen misst? Dienten die Versuche nur der Erprobung der technischen Realisierung?


    Sowohl die Ausrüstung mit Technik als auch deren Nutzung und die Schulung der Mitarbeiter werden einiges Geld kosten. Geld, dass aus Taschen der Steuerzahler kommt und welches umso mehr die Frage nach seiner sinnvollen Nutzung aufwirft.


    Schwierigkeiten, innovativ zu sein, sind meines Erachtens ein anderes Feld, welches gerade in diesem Fall nicht berührt wird.


    Gruß.


    Ck

  • Zitat

    Original geschrieben von drago
    Ich sage daher, versuchen wir es mal und warten ab, ob es was bringt.


    hey drago,


    da hättest du mal den spiegelartikel lesen sollen, den ich eine seite vorher verlinkt habe. da wird breit und deutlich gesagt, dass es schon testversuche gab. diese haben allerdings gezeigt, dass das sms-fahnden überhaupt nichts bringt.


    ich bin allerdings mit dir der meinung, dass du mit der aussage über das verhältnis von deutschland und innovationen schon recht hast. leider wird hier bei uns vor allem erst die gefahr bei neuen technologien gesehen und dann erst der nutzen. und die entwicklung wird dann von anderen völkern weitergetrieben, so dass wir später hinterherhinken.


    ich denke, man muss bei dieser fahndung auch stark unterscheiden. wenn ich es richtig verstanden habe, dann soll die fahndung nur bei schweren verbrechen per sms eingesetzt werden. bei einigen ist sicher der eindruck enstanden, dass die polizei in zukunft 5 sms pro tag verschickt. ich sehe allerdings bei den sms auch nicht so viel sinn wie bei mms. da die sms-fahndung keine "zwangs-buchung" ist, werden sich für den dienst hauptsächlich technik-interessierte anmelden. da sollte es mit mms auch kein problem darstellen. mich hätte mal interessiert ob das einen unterschiede zu sms im erfolg gemacht hätte.


    gruß
    tom

  • Lt. Spiegel wurden die Tests ja zur Jagd auf Taschendiebe in Innenstädten gemacht. Da diese nur ungern Fotos von sich machen lassen, hätten MMS nicht unbedingt den wesentlichen Vorteil gebracht (es sei denn, man hätte Sounddateien mit Sirenengeheul verschickt, damit die privaten Handy-Polizisten leichter durch den Verkehr kommen).


    Den Erfolg von Innovationen erkennt man doch nicht zuletzt daran, ob die Produkte auf dem jeweiligen Markt erfolgreich sind. Wenn die Polizei nunmehr die "SMS-Fahndung" einführt, gibt es diese Kontrollmöglichkeit doch nicht. Deshalb bin ich der Auffassung, dass das Beklagen mangelnder Innovationsfreudigkeit hier nicht passt.

  • @ Tom Selleck und ra-kassel:


    Na ja, der Spiegelartikel ist nicht gerade ausgewogen und wer zwischen den Zeilen lesen kann merkt auch, dass es wohl mehr um gekränkte Eitelkeiten als um sachliche Argumente geht ( "wurden vorher nicht informiert", "..besteht Diskussionsbedarf"), typisches politisches Spiel zwischen Bund und Land, LKA und BKA.
    Dass eine Taschendiebfahndung nicht mit einem Bankraub oder Raubmord o.ä. verglichen werden kann liegt doch auf der Hand. Bei Fahndungsaufrufen in anderen Medien zu Kapitalverbrechen ist die Resonnanz auch größer als bei "Bagatell"delikten.
    Und wieso sich der Erfolg nicht messen lassen soll kann ich nicht nachvollziehen. Wenn entscheidende Hinweise zukünftig tatsächlich von SMS-Fahndern kommen ist das doch ein Erfolg oder nicht?


    Geld kosten wird es sicherlich. Aber bei allem Verständnis fürs Sparen, man kann sich auch zu Tode sparen. Bei der Bevölkerung wird natürlich immer gern gesehen, wenn bei den Beamten gespart wird. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Auf der anderen Seite ist das Volk aber froh, wenn Polizei sofort vor Ort ist, wenn Steuerrückerstattungsbescheide schnell erledigt werden, wenn der Bauantrag zügig genehmigt wird, wenn Gerichtsverfahren nicht lange dauern etc.
    Ich muß mich aber als Bevölkerung schon entscheiden was ich will. Einen effizienten Staat, der auch entsprechend personell und sächlich ausgestattet (und dementsprechend auch kostet) ist (und dementsprechend auch kostet) oder ich bringe eben viel Zeit mit und warte geduldig (auch Beamte sind nur Menschen und dass es darunter auch "schwarze Schafe" und "faule Säcke" gibt wird keiner bestreiten, aber gibt es mehr als in der freien Wirtschaft?).
    Es gibt m.E. andere Bereiche, wo ich Geld sparen könnte (Beraterverträge, Toll Collect sind wohl klassische Beispiele) als eine Investition in zukünftige Möglichkeiten. Und wenn ein Projekt nicht von vorneherin als gescheitert angesehen werden muss, sollte auch der Staat die Möglichkeit haben, zu investieren.
    Die Reaktionen im Spiegelartikel zeigen übrigens ein weiteres Krankheitssymptom Deutschlands: Es wird zuviel diskutiert und zu wenig gehandelt ("Und wenn du nicht mehr weiter weißt, dann bilde einen Arbeitskreis"), es wird zu viel gemanaged und zu wenig gearbeitet.
    Packen wir´s doch mal wieder an!

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