SMS Fahndung der Polizei

  • Alles schöne und gute Worte. Für technische Spielereien bin ich ja auch immer zu haben. Bestimmte Bereiche (polizeiliche Ermittlungsarbeit gehört für mich dazu) sollten aber nicht als technische Spielplätze dienen.


    Wenn die mediale Benachrichtigung der Bevölkerung schon der technisch-geniale Trick von Herrn Schily sein soll, so frage ich mich, warum nicht ganz einfach bestehende Medien einbezogen werden? Vor Geisterfahrern auf der A xy kann doch auch im Radio per Eilmeldung gewarnt werden.


    Antwort: Der Rundfunk steht von der Gesetzgebungskompetenz her den Ländern zu. Also müssten die Länder eine entsprechende gesetzliche Grundlage schaffen. Nun sollen Bund und Länder ja politisch nicht immer auf der gleichen Wellenlänge funken...


    Wenn Du auf das (zweifellos vorhandene) Geplänkel zwischen Bund und Ländern anspielst, solltest Du meines Erachtens auch in Betracht ziehen, dass sich ein Herr Schily über die "SMS-Fahndung" möglicherweise nur profilieren will...

  • Die Frage der (stärkeren) Einbeziehung der bereits bestehenden Medien ist gerechtfertigt und wird vielleicht auch in diesem Zusammenhang geprüft; wichtig bei der SMS-Fahndung scheint mir, dass hier ein bundesweites Netz aufgebaut wird und so wie ich das verstanden habe, eine "Betreiberfirma" für die Benachrichtigungen zuständig sein wird. Da ließen sich bestimmt auch andere Medien für eine schnelle Verbreitung notwendiger Informationen mit einbeziehen.
    Das Beispiel mit dem Geisterfahrer überzeugt mich aber wenig. Ich war auch schon auf Autobahnen unterwegs, auf denen "plötzlich" vor Geisterfahrern gewarnt wurde, obwohl keiner zusehen war (war wahrscheinlich meist bei der Durchsage schon erledigt). Bei den Staumeldungen siehts nach meiner Erfahrung ja auch nicht besser aus (entweder ich stehe schon drin oder der Stau ist schon vorbei)
    Ob die SMS-Fahndung eine technische Spielerei ist kann aber m.E noch gar nicht richtig beurteilt werden. Ich galube zumindest, dies hat wesentlich bessere Chancen verdient als eine "elektronische Maut".
    Was die Profilierungssucht der Politiker angeht barucht man eigentlich keine Worte zu verlieren, da sind die für mich - egal welcher Couleur - alle gleich und wenn man das weiß, kann man ja auch besser einschätzen, wie ernst etwas gemeint ist. Aber nicht alles was profilierungssüchtig erzählt wird kann man gleich als Schwachsinn abtun, manchmal stecken ja auch gute Ideen dahinter.

  • Das Beispiel mit den Warnungen vor Geisterfahrern war das einzige, welches mir spontan in diesem Zusammenhang einfiel. Dass wir beide uns noch nicht von der Aktualität und Richtigkeit einer solchen Warnung überzeugen konnten, bedauere ich verständlicherweise nicht. Falls aber die Warnungen tatsächlich deutlich zu spät erfolgen sollten (ich kann oder möchte mir gar nicht vorstellen, dass jemand etliche Minuten bzw. Kilometer in die falsche Richtung fährt), zeigt das doch nur, wie unzulänglich die bestehenden Möglichkeiten genutzt werden.


    Für mich sind technische Möglichkeiten ebensowenig ein Allheilmittel wie härtere Strafen oder sonstwas. Auf die Umsetzung bzw. die sinnvolle Nutzung kommt es an. Und wenn bestehende Möglichkeiten schon nicht genutzt werden, bin ich bei der Forderung nach weiteren Möglichkeiten erstmal skeptisch.


    Den Vergleich mit der elektronischen Maut halte ich für einen Kracher. ;)
    Wenn elektronische Maut gleich "TollCollect" ist, hast Du natürlich unbedingt Recht. Deren Lösung schien ja mehr zu spielerischen Zwecken entwickelt worden zu sein. Im Übrigen zeigt das aber auch die Gefahr, die hinter technischen Möglichkeiten steckt: Man scheint den "Spezialisten", die in Unternehmen der Privatwirtschaft sitzen und tüchtig Geld verdienen wollen (was ja für sich nicht verwerflich ist), ausgeliefert zu sein.

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